Preußen, Friedrich Karl Alexander Prinz von
geb. 29.06.1801 Schloß Charlottenburg/Berlin,
gest. 21.01.1883 Berlin,
preußischer Generalfeldzeugmeister.

Karl, Sohn des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und Bruder des Kaisers Wilhelm I., begann bereits 1811 als Sekondelieutenant seine militärische Laufbahn, wurde 1824 Generalmajor, 1832 Generallieutenant, 1836 Kommandierender General des in Magdeburg und der preußischen Provinz Sachsen stationierten IV. Armeekorps (der Sitz des Generalkommandos befand sich von 1836 bis 1848 in Berlin), 1844 General der Infanterie und 1854 Generalfeldzeugmeister im Range eines Generalfeldmarschalls. 1872 wurde er zum russischen Feldmarschall ernannt. Seit 1825 sind zahlreiche Besuche in Magdeburg und Umgebung zumeist mit dem König und der königlichen Familie nachgewiesen, so 1863 zur 500jährigen Einweihungsfeier des Magdeburger Doms. Für Karl wurde als Jagdschloß die Villa “Carlshall” in Schönebeck (heute Hoher Weg 11) eingerichtet. Zunächst erwarb 1860 der Stadtverordnetenvorsteher Gustav Hoyer das Gebäude, bis es 1898 umgebaut und später Wohnsitz von Wolfgang Wanckel wurde. Die Villa befindet sich heute im Besitz der Familie Wanckel. An seinem Geburtstag 1839 weihte Karl den ersten Streckenabschnitt der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn (1840 fertiggestellt) von Magdeburg (Fürstenwall) nach Schönebeck ein. Das ließ beide Städte an dieser neuartigen Entwicklung teilhaben und führte zu tiefgreifenden, vor allem wirtschaftliche Veränderungen.

Literatur: Priesdorff 4, 468–471 (B); Brockhaus Conversations-Lexikon, 131885, 134; Gustav Hertel/Friedrich HülßeFriedrich Wilhelm Hoffmanns Geschichte der Stadt Magdeburg, Bd. 2, 1885, 472, 481, 483, 488, 512, 525, 541, 547Wilhelm Schulze, Aus der Geschichte der Stadt Schönebeck, Ms. 1962, 608f.; Hans-Joachim Geffert, Baudenkmale im Kreis Schönebeck, 1988, 33.

Bildquelle: *StadtA Schönebeck.

Manfred Köppe

letzte Änderung: 03.03.2005