Hülße, Friedrich
Adolf |
H., Sohn eines Seilermeisters, besuchte bis Ostern 1862 das Gymnasium seiner Heimatstadt und studierte bis 1865 in Halle Philologie und Geschichte. Nach kurzer Tätigkeit am Gymnasium in Merseburg und am Domgymnasium zu Magdeburg (1867/68) lehrte er ab Michaelis 1868 bis zu seinem Tod am Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen, zunächst als wissenschaftlicher Hilfslehrer, ab 1869 als ordentlicher Lehrer, ab 1876 als Oberlehrer. H. war Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte und Altertumskunde des Herzogtums und Erzstifts Magdeburg und verwaltete seit 1884 auch dessen Bibliothek. Er beschäftigte sich intensiv mit der Geschichte Magdeburgs und verfaßte dazu zahlreiche Publikationen, u. a. in den Geschichtsblättern. Gemeinsam mit Gustav Hertel gab er 1885 Friedrich Wilhelm Hoffmanns “Geschichte der Stadt Magdeburg” in überarbeiteter Fassung in zwei Bänden heraus. Bis heute ist diese Ausgabe ein grundlegendes Werk Magdeburger Stadtgeschichtsschreibung geblieben. H. war verheiratet mit Clara Liebscher, Tochter des Pastors Otto Liebscher in Magdeburg, später in Jena. Die 1877 geb. Tochter Clara übernahm 1913 die Leitung der Schule von Elisabeth Rosenthal in Magdeburg. Sie leitete das Privatlyzeum bis zu dessen Auflösung im Jahre 1938.
Werke: Beiträge zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Magdeburg, in: GeschBll 15, 1880, 21–49, 164–198, 275–295, 331–374; ebd. 16, 1881, 83–103, 156–195, 268–299, 342–374; ebd. 17, 1882, 34–68, 150–181, 211–242, 358–397; Die Einführung der Reformation in der Stadt Magdeburg, 1883; Die Stadt Magdeburg im Kampfe für den Protestantismus während der Jahre 1547–1551, 1892; Sagen der Stadt Magdeburg, 1895.
Literatur: Gustav Hertel, Nachruf F. H., in: GeschBll 26, 1891, 338–340; Magdeburgische Zeitung vom 19.03.1891; Jb. des Pädagogiums zum Kloster Unser Lieben Frauen, H. 63, 1899, 39; Stammbaum der Familie Weichsel, 1927.
Bildquelle: *StadtA Magdeburg.
Maren Ballerstedt
letzte Änderung: 09.02.2005