Wohlfeld, Johann Gottfried
geb. 07.11.1787 Ammerbach bei Jena,
gest. 31.10.1855 Magdeburg,
Buch- und Zeitungsdrucker.

W. erhielt eine solide handwerkliche und künstlerische Ausbildung und war nach seiner Buchdruckerlehre in verschiedenen deutschen Druckereien tätig. Ab ca. 1815 arbeitete er mehrere Jahre als Buchdrucker im Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig, sammelte dort wertvolle Erfahrungen und fertigte hochwertige messingne Doppellinien, Einfassungen, Wappen und Abschläge, die an Firmen wie die Herzogliche Waisenhausdruckerei in Braunschweig geliefert wurden. Im Juli 1826 siedelte W. von Leipzig nach Magdeburg über und war hier bis 1833 in der Buchdruckerei von Heinrich Theodor Emanuel Baensch, die sich vor allem mit dem Druck von Papieren für den geschäftlichen Verkehr und behördlichen Geschäftspapieren befaßte, als Druckerfaktor tätig. W. gründete 1830 ein eigenes Geschäft und ließ sich im September 1833 als selbständiger Gewerbetreibender und Druckereibesitzer in die Magdeburger Bürgerrolle eintragen. Neben Drucksachen aller Art fertigte die Wohlfeld'sche Buchdruckerei auch Holzschnitte, Kompositabgüsse und Vignetten sowie zahlreiche andere Arbeiten in Messing, wobei der handwerklich sehr geschickte W. die Druckplatten zu hunderten von Etiketten selbst herstellte. Die Firma avancierte neben den Unternehmen von Eduard Haenel, Emanuel Baensch und Friedrich Faber bald zur einer der bedeutendsten Druckereien in Magdeburg mit qualitativ hochwertigen Erzeugnissen. Ab Mitte der 1840er Jahre erschloß W. seinem Unternehmen mit dem Zeitungsdruck ein neues Geschäftsfeld und stellte u. a. das Handwerker-Blatt (1848–50), das von Leberecht Uhlich begründete Sonntagsblatt (ab 1850) sowie das Jerichower Kreisblatt her. Seit 1845 war W. in Magdeburg auch als Stadtverordneter tätig. Ende 1854 ging das Geschäft auf seinen Sohn Albert W. über.

Literatur: Konrad W., Hundert Jahre Buchdruckerei Albert W., 1934 (*B); ders., Dem Betriebsführer der Buchdruckerei A. W., Herrn Paul Albert W. zum sechzigsten Geburtstag, 1944.

Guido Heinrich