Wohlfeld, Carl Albert
geb. 23.09.1817 Leipzig,
gest. 07.09.1878 Magdeburg,
Druckereibesitzer.

Der Sohn des Druckereibesitzers Johann Gottfried W. absolvierte seine Schulausbildung in Leipzig und ab 1826 in Magdeburg. 1831–36 erlernte er das Buchdruckerhandwerk in der Herzoglichen Waisenhausdruckerei in Braunschweig. Während einer anschließenden dreijährigen Wanderschaft arbeitete er als Druckergehilfe in Weimar, Gotha, Frankfurt/Main, Karlsruhe, Mainz, Kassel und Dresden sowie in Leipzig u. a. bei der Firma Naumann. 1840 trat er in das Geschäft seines Vaters in Magdeburg ein, heiratete 1848 die Enkelin des Magdeburger Hofbuchdruckers Gottlieb Ehrenfried Günther und übernahm im Oktober 1854 die Leitung des väterlichen Betriebes. In der Folgezeit stattete er die Druckerei mit neuen Druckmaschinen aus. Dazu gehörten zwei 1856 und 1858 gekaufte Eisenpressen sowie eine 1860 erworbene Schnellpresse. Nach umfangreichen Erweiterungen wurde die Druckerei 1865 von der Rotenkrebsstraße 5 zur Stephansbrücke 33 verlegt. Noch im gleichen Jahr stellte W. als erster Magdeburger Buchdrucker eine moderne Tigeldruckpresse der Firma Lecoq, Paris auf und richtete eine Prägeanstalt mit zwei Balancier-Pressen ein. 1867 wurde die erste, 1872 die zweite Johannisburger Schnellpresse in Betrieb genommen. Nach dem erneuten Umzug der Buchdruckerei Albert Wohlfeld in größere Räumlichkeiten 1872 erfolgte die Umstellung der Druckerei auf Dampfbetrieb (Wolffsche Lokomobile). W., der bis zu seinem Tode 1878 als Geschäftsführer seiner Firma tätig war, konnte den Ruf seines Unternehmens als Hersteller hochwertiger Druckerzeugnisse aller Art weiter festigen.

Literatur: Oskar Friese, Ein Rückblick. Anläßlich des 25jährigen Bestehens der Innung des Buchdruckergewerbes zu Magdeburg am 1. Februar 1925, 1925, 23; Konrad W., Hundert Jahre Buchdruckerei A. W., 1934 (*B); ders., Dem Betriebsführer der Buchdruckerei A. W., Herrn Paul Albert W. zum sechzigsten Geburtstag, 1944.

Werner Rummert