Behrens, Margarete |
B. unterrichtete an verschiedenen Schulen in Magdeburg, bevor sie 1919/20 zu den Initiatoren der Grundschulreform gehörte und 1922 Mitglied der Wilhelmstädter Versuchsschule (Fritz Rauch) wurde. Mit ihrer Berufung 1924 zur Rektorin der 3. Volks-Mädchenschule war sie eine der ersten Frauen Magdeburgs in diesem Amt. Von den Reformideen Berthold Ottos beeinflußt, praktizierte sie eine kindzentrierte Arbeitsschulpädagogik, offen auch für andere Reformansätze. Die emanzipierte SPD-Schulpolitikerin setzte wichtige Akzente insbesondere für städtische Reformprojekte und war einflußreiches Mitglied städtischer Gremien wie der Schuldeputation und des Schulausschusses unter Hans Löscher. Im März 1933 wieder gewählt, wurde ihr aus politischen Gründen das Mandat entzogen, es folgte die Entlassung aus dem Schuldienst. 1946 von Oskar Linke zur städtischen Schulrätin für Magdeburg I/Schönebeck berufen, arrangierte sie sich mit den neuen politischen Bedingungen. Nach dem plötzlichen Tod von Stadtschulrat Linke leitete B. ab März 1949 dieses Amt kommissarisch. Politische Polarisierung und pädagogische Paradigmenwechsel ließen ab 1948 kaum Spielraum für Vermittlung mit reformpädagogischer Tradition. B. schied 1949 aus dem Amt und arbeitete bis zur Pensionierung 1953 wieder als Lehrerin. Amtsnachfolger wurden Heinrich Germer sowie die städtischen Schulräte Franz Grassel und Willi Hillenhagen.
Werke: Die Magdeburger Versuchsschule, in: Fritz Karsen (Hg.), Die neuen Schulen in Deutschland, 1924, 105–114.
Literatur: Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999, 437.
Bildquelle: Stadtarchiv Magdeburg: PA.
Reinhard Bergner