Hillenhagen, Willi
Richard |
H. begann als Ruhrpottkumpel in der Zeche “Bergmannsglück” in Gelsenkirchen, wo er 1933–39 zunächst als Berglehrling und anschließend als Schlepper unter Tage arbeitete. 1939 verpflichtete er sich als Berufssoldat für zwölf Jahre. Nach einer Verwundung an der Front in Rußland erlebte er das Kriegsende als Oberschirrmeister in Brandenburg. Im Dezember 1945 wurde H. Neulehrer im Kreis Salzwedel und studierte daneben bis 1950 am Institut für Lehrerbildung in Staßfurt. Nach kurzer Tätigkeit in der Schulverwaltung Magdeburgs unterrichtete er ab Oktober 1952 als Geschichtslehrer an der achtklassigen Volksschule in Möckern, die 1956 zur zehnklassigen Mittelschule erweitert wurde. Von 1957 bis 1981 leitete H. die Schule als Direktor. 1959 wurde die Schule zur zehnklassigen Polytechnischen Oberschule mit durchschnittlich 600 Schülern aus Möckern, Tryppehna, Stegelitz, Zeddenick und Wallwitz weiterentwickelt. H. war Mitglied der SED. Er studierte 1966–69 in einem weiteren Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam mit dem Abschluß eines Diplom-Pädagogen. 1971 wurde er zum Oberlehrer und 1973 zum Studienrat befördert. Er war maßgeblicher Initiator des Schulerweiterungsbaues 1975 und des Neubaus der Mehrzweckhalle 1979/80 in Möckern. H. war 20 Jahre Stadtverordneter. Er widmete sich besonders der Bildung, der Jugendarbeit, der Kultur und dem Sport. In diesen Jahren formte er unter Nutzung der Möglichkeiten, die der Großbetrieb VEB Kombinat Industrielle Mast (KIM) Möckern, größter Produzent von Masthähnchen (Broiler) der DDR, bot, das architektonische Bild der Stadt mit. Das Waldbad 1965, der Fußballplatz 1975 und die genannten Schulneubauten sind Ausdruck dafür. 1965 erhielt H. den Titel Verdienter Lehrer des Volkes und 1974 den Karl-Marx-Orden. Auch nach seiner Pensionierung 1981 beschäftigte er sich mit der Geschichte seiner Stadt, er verfaßte die Chronik der Schule und Teile der Stadtchronik.
Werke: Chronik der Schule, Ms. 1981–83; Stadtchronik Möckern, Ms., 1981–83 (beide Heimatstube Schloß Möckern).
Bildquelle: *Familienunterlagen Gertrud H., Möckern (privat).
Udo Rönnecke
letzte Änderung: 09.02.2005