Burchardt, Carl Julius
geb. 16.01.1812 Magdeburg,
gest. 14.04.1877 Magdeburg,
Kaufmann, Zuckerfabrikant.

B. war der vierte Sohn des Johann Christoph B., der als Kaufmann, Zichorien- und Zuckerfabrikant die Basis für ein erfolgreiches Familienunternehmen legte. Nach einer kaufmännischen Lehre wählte B., dem Vorbild seines Vaters folgend, die Zuckerindustrie als wirtschaftliches Betätigungsfeld. B., der im August 1838 vom Magdeburger Oberbürgermeister August Wilhelm Francke seinen Bürgerbrief erhielt, war zunächst Mitinhaber und später Gründer verschiedener Zuckerfabriken in und um Magdeburg, wobei die nach zahlreichen Grundstückskäufen 1835 in Sudenburg entstandene und bereits seit 1837 mit Dampfkraft betriebene Zuckerfabrik Gebrüder Burchardt das bedeutendste Unternehmen B.s war. Die Familie B. gehörte neben den Familien Zuckschwerdt ,Fölsche, Helle u. a. zu den Pionieren der zweiten Gründungswelle der Rübenzuckerindustrie in Magdeburg. B. galt als umsichtiger und vorausschauender Kaufmann. Für den weiteren Ausbau der Fabriken erfolgten die Abschlüsse von Sozietätsverträgen, weitere Grundstückskäufe, u. a. 1851 der Kauf (1852 Eintrag in das Grundbuch) von Ackerland des Klosters Beatae Mariae in der Sudenburger Feldmark und die Pacht der Domäne und der Zuckerfabrik in Calbe. Dort gründete er die Firma Burchardt & Co. Nach seinem Tod führten die drei Söhne B.s gemeinsam die Unternehmungen weiter. Die Zuckerfabrik in Sudenburg brannte im Oktober 1887 ab und wurde nicht wieder aufgebaut. An dieser Stelle steht heute das Gerichtsgebäude in der Halberstädter Straße.

Literatur: Martin Behrend, Magdeburger Großkaufleute, 1906, 124f., 166

Archivalien: Archiv Annemarie B., Magdeburg (privat).

Bildquelle: ebd.

Horst-Günther Heinicke

letzte Änderung: 02.02.2005