Dorschfeldt, Gerhard |
Der Sohn des Professors Richard D. absolvierte das König Wilhelms-Gymnasium in Magdeburg. Seine ersten musikalischen und theoretischen Unterweisungen erhielt D., der bereits im Alter von neun Jahren in öffentlichen Konzerten auftrat, von Fritz Kauffmann (Klavier), Theophil Forchhammer (Orgel) und Joseph Krug-Waldsee (Theorie). Von 1912 bis 1917 studierte er am Landeskonservatorium in Leipzig Musik, u. a. bei Max Reger, Robert Teichmüller, Stephan Krehl und Richard Hofmann. Nach dem bestandenen Staatsexamen nahm D. bis 1920 bei Xaver Scharwenka in Berlin Unterricht. D., der als Lehrer am Konservatorium in Magdeburg und Dessau sowie als Kunstkritiker für Magdeburger Tageszeitungen tätig war, trat als Konzertpianist in Dresden, Berlin, München, Leipzig, Halle und Magdeburg auf, wo er mit seinen Klavierabenden eine maßgebliche Rolle spielte. Einer zehnjährigen Tätigkeit an der Staatlichen Fachschule für Musik in Wernigerode folgte von 1955 bis 1958 eine Anstellung als Dozent an der Fachschule für Musik in Magdeburg, wo er gleichzeitig als Musikkritiker für die Magdeburger Volksstimme tätig war. Seine Kompositionen, die im Zeichen der Spätromantik stehen, umfassen zahlreiche Orchester- und Chorwerke, Liederzyklen, Streichquartette, Klavier-, Violin- und Cellosonaten. Viele seiner Werke wurden seit 1917 von Sinfonie-Orchestern u. a. in Magdeburg, Dessau, Wernigerode und Halberstadt aufgeführt.
Werke: Symphonisches Orchesterwerk (UA Magdeburg 1917, Dirigent Walter Rabl); Symphonietta für große Orchester (UA Magdeburg 1919); 2 Lieder, op. 2; 2 Liebeslieder, op. 3; Kriegsmarsch, op. 4; 6 Konzertlieder, op. 8; 6 Konzertlieder, op.10.
Literatur: Rudolf Brinck, G. D. feiert heute seinen 80. Geburtstag, in: Volksstimme Magdeburg vom 14.12.1970, 6 (B); Erich H. Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929; Paul Frank, Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon, neu bearb. und ergänzt von Wilhelm Altmann, 151978, 131 .
Claudia Behn
geändert: 09.06.2004