Brinck, Rudolf |
B., der seit seinem zehnten Lebensjahr Klavierunterricht erhielt, absolvierte von 1919 bis 1922 zunächst eine kaufmännische Lehre. Er entschloß sich jedoch, aus Liebe zur Musik seinen Beruf zu wechseln. Nach mehrjährigem Klavier- und Theorieunterricht bestand er die Aufnahmeprüfung an der Leipziger Hochschule für Musik, an der er in der Folge fünf Semester Musik studierte. Anschließend setzte er sein Studium in Magdeburg am Musiklehrerseminar fort und erhielt nach sechs Semestern die Lizenz als Musikerzieher. Von 1934 bis 1938 arbeitete er als Korrepetitor, Theaterkapellmeister und Chordirektor am Magdeburger Zentraltheater, danach war er bis 1940 als Dozent für Klavier und Akkordeon an einer Musikschule tätig. Während der Kriegsgefangenschaft hatte B. in Moskau ein Kulturensemble zu leiten, welches er auch bei mehreren Rundfunkaufnahmen dirigierte. Nach seiner Rückkehr im November 1948 nach Magdeburg begann er seine Tätigkeit als Musikreferent beim Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst (ADN). Im gleichen Bereich schrieb er seit 1953 für die Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten. Schon 1949 gründete er in Magdeburg sein Akkordeon-Studio. 1953 trat er in den Schuldienst und wirkte bis 1957 als Musiklehrer an der Magdeburger Humboldt-Oberschule; seit 1954 arbeitete er parallel dazu als Lehrer für Klavier und Akkordeon an der Volksmusikschule. In den Jahren 1956 bis 1962 war er ebenfalls als Dozent für Klavier und Akkordeon am Institut für Lehrerbildung und als Musiklehrer an der Thälmann-Oberschule tätig, zudem übernahm er 1956 die Leitung des Collegium musicum der Technischen Hochschule Magdeburg. B. engagierte sich vor allem in der Volksmusikkunst der Stadt Magdeburg, so war er z. B. vier Jahre lang musikalischer Leiter des Volkskunstensembles im Schwermaschinenbaukombinat Karl Liebknecht (SKL). Mit verschiedenen Laienorchestern errang er bei Wettbewerben erste Preise. Mit durchschnittlich 80 Auftritten im Jahr belebten seine Akkordeonorchester nicht nur Magdeburgs Musikleben. B. engagierte sich auch in verschiedenen Vereinen, z. B. als Vorsitzender der AG Musik oder als Erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft Musik im Deutschen Kulturbund. Als Musikkritiker veröffentlichte er Beiträge beim ADN Berlin, in den Mitteldeutschen Neuesten Nachrichten, in der Volksstimme Magdeburg und verschiedenen anderen Tageszeitungen.
Werke: Autobiographie, Ms. Magdeburg 1969.
Literatur: Hannelore B., Magdeburg (privat).
Bildquelle: ebd.
Anke Kriebitzsch