Wewerka, Rudolf
geb. 27.08.1889 Albrechtsdorf/Kreis Gablonz (Österreich-Ungarn),
gest. 28.06.1954 Magdeburg,
Bildhauer, Maler.

W. wuchs in einer künstlerisch tätigen Familie auf – sein Vater Joseph W. war Maler und Keramiker –, mit der er 1901 nach Höhr-Grenzhausen im Westerwald auswanderte. Er arbeitete und studierte an der dortigen Fachschule für Keramik und erlebte dort die kurze Lehrtätigkeit Ernst Barlachs. Um 1907 war W. mit seinem Bruder Hans in einem Keramikunternehmen in Bonn tätig, wechselte später an die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf und studierte 1914 an der Staatlichen Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin Bildhauerei. Nach der Teilnahme als Soldat am I. Weltkrieg war W. ab 1918 in Magdeburg ansässig und gehörte zu den Mitbegründern der spätexpressionistischen Künstlervereinigung Die Kugel. Freundschaft verband ihn u. a. mit Bruno Taut, Karl Krayl und Bruno Beye. 1933 wurde W. mit Berufsverbot belegt, lebte danach in der Lüneburger Heide und arbeitete u. a. mit dem Gartenarchitekten Heinrich Nachtweh zusammen. Ab 1945 in Besenstedt bei Halle lebend, schuf er Wandbilder, Plastiken und Denkmäler, die nicht an den Expressionismus seines Frühwerkes anknüpfen, sondern sich in den offiziellen Gestus des sozialistischen Realismus einfügen. In Gardelegen entstand 1950 ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus, in Wernigerode 1953 ein Karl-Marx-Denkmal.

Literatur: Vollmer 5, 1961, 121; Dritte Deutsche Kunstausstellung, Kat. Dresden 1953, 25; Neues Leben – Neue Kunst. Ausstellung des VBK, Bezirk Magdeburg, zum 10. Jahrestag der Gründung der DDR, Magdeburg 1959; Matthias Puhle (Hg.), Die Kugel – eine Künstlervereinigung der 20er Jahre. Spätexpressionistische Kunst in Magdeburg, Kat. Magdeburg 1993, 27, 77.

Bildquelle: *Gerd Kley, Berlin (privat).

Uwe Jens Gellner