Barlach, Ernst
Heinrich |
Nach dem Besuch der Allgemeinen Gewerbeschule in Hamburg studierte B. ab 1891 Bildhauerei an der Königlichen Akademie der bildenden Künste zu Dresden, war Meisterschüler bei Robert Diez und studierte 1897/98 zeitweilig an der Académie Julian in Paris. Danach lebte B. überwiegend in Berlin. Nach einer Rußlandreise 1906 überwand B. Einflüsse von Jugendstil und Symbolismus und fand zum Stil seiner expressiven, oft blockhaft geschlossenen Volumen. B. war ab 1907 Mitglied der Berliner Secession und erhielt 1909 das Villa-Romana-Stipendium, Florenz. Ab 1910 lebte B. in Güstrow. Er wurde von Paul Cassirer und August Gaul gefördert und war mit Theodor Däubler bekannt. Seit 1919 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste, bis er 1937, als “entartet” verfemt, austrat. B. war ein bedeutender Vertreter des deutschen Expressionismus. Neben freiplastischen Werken, Kleinplastik und baugebundener Plastik entstanden Denkmäler, daneben Zeichnungen und Lithographien sowie literarische Werke. Das Magdeburger Mal von 1929 für die Gefallenen des I. Weltkrieges im Magdeburger Dom zählt zu den Hauptwerken B.s, es wurde 1934 entfernt und 1956 wieder aufgestellt. Zu seinen Magdeburger Förderern und Verehrern gehörte u. a. auch der Redakteur und Schriftsteller Wolf von Niebelschütz.
Werke: Güstrower Ehrenmal, 1927; Hamburger Ehrenmal, 1931.
Nachlaß: E.-B.-Gedenkstätte, Güstrow; E.-B.-Haus, Hamburg.
Literatur: NDB 1, 591–593; Kat. E. B., Ausstellung Dezember 1951-Februar 1952, Berlin/O., 1951; E. B.s Magdeburger Mal wieder im Dom, Gedenkschrift (Hg. B.kuratorium Güstrow), 1957; E. B., Werke und Werkentwürfe aus fünf Jahrzehnten, I-III, Kat. Berlin 1981; E. B., Denkzeichen, Kat. Rostock 1988.
Uwe Jens Gellner