Krüger, Fritz |
Der Sohn des Werkführers Wilhelm K. besuchte die Schule in Magdeburg und absolvierte das evangelische Lehrerseminar in Neuhaldensleben. K. war anschließend als Volksschullehrer in Magdeburg tätig, gehörte hier 1919/20 zu den Initiatoren der Grundschulreform und war 26jährig jüngstes Mitglied der ersten Versuchsschule Magdeburgs unter Fritz Rauch. Ab 1928 unterrichtete er an der höheren Reformschule am Sedanring (Berthold-Otto-Schule). Früh einer kindzentrierten Reformpädagogik verschrieben, überzeugte er mit gesamtunterrichtlicher Methode nach dem Reformer Berthold Otto sowohl den preußischen Kultusminister Carl Heinrich Becker wie auch Otto Karstädt bei deren Schulbesuchen in Magdeburg. Adolf Grimme lobte K. als Klassenleiter seines Sohnes an der Versuchsschule. Im Berthold-Otto-Kreis war K. wegen seiner SPD-Mitgliedschaft eine Ausnahme. Bekannt als Verfasser zahlreicher Artikel und Buchbeiträge über reformpädagogischen Unterricht wurde er zum April 1931 an die Pädagogische Akademie Stettin berufen. Nach deren Schließung fungierte er ab April 1932 als Rektor der II. evangelischen Volksschule in Stendal. Mitte 1933 trat K. in die NSDAP und den nationalsozialistischen Lehrerbund ein. Zum Oktober 1933 wurde er in das Amt eines Lehrers versetzt und wechselte zum März 1934 an die evangelische Volksschule nach Glindenberg bei Wolmirstedt, wo er auch nach 1945 wieder als Lehrer tätig war.
Werke: Das freie Unterrichtsgespräch. Ein Beitrag zur Didaktik der Neuen Schule, 1930 (mit Fritz Braune/Fritz Rauch); Zur künstlerischen Gestaltung im Unterricht, in: Richard Hanewald/Franz Hedicke (Hg.), Wachstum und Unterricht, H. 1, 1930, 16–24; Gesamtunterricht in der Grundschule, in: ebd., H. 2, 1931, 46–51.
Literatur: Alexander Hesse, Die Professoren und Dozenten der preußischen Pädagogischen Akademien (1926–1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933–1941), 1995, 458f.; Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999, 439.
Bildquelle: *Reinhard Bergner, Magdeburg (privat).
Reinhard Bergner