Hedicke, Franz, Dr.
phil. |
Der Sohn eines Kaufmanns und Landwirts begann nach dem Gymnasium 1906–11 das Studium der Philologie in Tübingen, Leipzig, Cambridge, Berlin und Halle. 1911 promovierte er in Halle über “Die Technik der dramatischen Handlung in F. M. Klingers Jugenddramen” und wurde anschließend Studienreferendar in Stendal, danach Hilfslehrer an der Realschule Magdeburg. Nach Kriegsteilnahme (1915–17) und Verwundung unterrichtete er ab 1918 als Studienrat an der Realschule in Magdeburg (Lessingschule). Von Berthold Ottos Gesamtunterrichtsidee beeinflußt, führte H. mit Richard Hanewald, Benno Menzel u. a. ab 1924 einen in Deutschland einmaligen höheren koedukativen Reformversuch (ab 1930 Berthold- Otto-Schule) mit altersübergreifendem Gesamtunterricht durch. H. war an dieser Schule 1925–33 als Studienrat und kurzzeitig als Oberstudienrat an der Viktoriaschule tätig. Er avancierte 1934 zum Direktor der Luisenschule und wirkte von 1938 bis 1945 als Oberschulrat in Magdeburg. Bereits als Student in Arbeiter-Unterrichtskursen tätig, leitete H. ab 1933 die Volkshochschule Magdeburg. Von 1945 bis zu seiner Pensionierung 1960 war H. als Lehrer an verschiedenen Schulen in Quedlinburg beschäftigt und übersiedelte im selben Jahr mit seiner Ehefrau nach Hannover-Langenhagen.
Werke: (Hg.) Wachstum und Unterricht. Beiträge zu einer Pädagogik von innen, H. 1, 1930; H. 2, 1931 (mit Richard Hanewald); (Hg.) 3. Folge, 1933 (mit Otto Graf); Koedukation, in: Hanewald/H. (Hg.), s.o., H. 1, 1930, 89–95; Muttersprache und Grammatik, in: ebd., 31–44.
Literatur: Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999.
Bildquelle: *Helga Jüngling, Magdeburg (privat).
Reinhard Bergner