Costenoble, Johann
Conrad |
C. war der jüngere Bruder des Schauspielers und Lustspieldichters Carl Ludwig C. Er absolvierte eine künstlerische Ausbildung, unterrichtete seit 1799 als ehrenamtlicher Zeichenlehrer an der Provinzialkunstschule unter Johann Adam Breysig und wurde 1806 Bürger der Pfälzer Kolonie zu Magdeburg. C. verfertigte den Plan der Stadt Magdeburg aus dem Jahre 1799 und betätigte sich auch als Baumeister, u. a. der 1806 eingeweihten neuen Kirche der Französisch-Reformierten Gemeinde zu Magdeburg sowie des neuen Packhofes. Neben Friedrich Schinkel war er 1819–24 maßgeblich an der Neuplanung und dem Bau der Neustädter Nikolaikirche in Magdeburg beteiligt, bei der sich in einer Reihe von Entwürfen und Gegenentwürfen 1819–21 die Planungen Schinkels und C.s annäherten. C. hatte die örtliche Bauleitung inne, während der er zahlreiche Veränderungen gegen Schinkel durchsetzte, und fertigte 1827 die Schlußabrechnung des Bauvorhabens. Von ihm angefertigte Kupferstiche des Magdeburger Doms im Folioformat fanden weite Verbreitung.
Werke: Über altdeutsche Architektur und deren Ursprung (mit 12 Kupferstichen), 1812; Der Dom zu Magdeburg. Ein Denkmal altdeutsche Baukunst in drei Kupfertafeln, 1818; (Hg., Neubearbeitung) Christian Johann Huth’s Hdb. für Bauherren und Bauleute zur Verfertigung und Beurtheilung der Bauanschläge von Wohn- und Landwirthschaftsgebäuden, 1820; Ansichten des Doms zu Magdeburg, 1821.
Literatur: Hamberger/Meusel, Bd. 22/1; Neuer Nekr 18, 1842; Christian Schmidt, Chronik der Stadt Buckau, 1887; Johannes Fischer, Die Pfälzer Kolonie zu Magdeburg, 1939, 68 .
Henner Dubslaff