Schinkel, Karl Friedrich |
S., Sohn eines Theologen, lernte seit 1798 bei Friedrich und David Gilly in Berlin, außerdem 1799–1800 an der dortigen neu gegründeten Bauakademie und übernahm 1800 erste Bauaufträge. 1810 erfolgte seine Aufnahme in die preußische Ober- Bau-Deputation; er war ab 1811 ordentliches Mitglied der Königlichen Akademie der Künste und wurde 1830 mit der Direktion der Ober-Bau-Deputation betraut. S. gilt als Hauptvertreter der klassizistischen deutschen Architektur, ein universeller Künstler mit weit gespanntem Tätigkeitsfeld und Pionier der staatlichen nationalen Denkmalpflege. Meisterwerke S.s wie die Neue Wache (1816–18), das Schauspielhaus (1817–21) oder das Alte Museum (1824–30) prägen bis heute das Stadtbild Berlins. In der Region Magdeburg war S. 1820–34 tätig. Er schuf 1821–24 in Zusammenarbeit mit Johann Conrad Costenoble die Nicolai-Kirche in Neustadt bei Magdeburg, 1825–29 das Magdeburger Gesellschaftshaus mit Festsaal und 1824–27 das Schloß mit Dorfschmiede Neindorf bei Oschersleben. Der Entwurf zum Umbau einer Kirche in Prester bei Magdeburg wurde nicht realisiert. Weiterhin verfaßte S. 1826 ein Gutachten zur Instandsetzung des Magdeburger Domes und leitete die Generalsanierung bis 1834 (vgl. Friedrich Albert Immanuel Mellin). In Sachsen-Anhalt entstanden weitere Werke S.s, u. a. in Bad Lauchstädt (Kursaal), Sommerschenburg (Gneisenau-Mausoleum), Halle (Francke-Denkmal), Lützen (Gustav-Adolph-Gedenkstätte), Quedlinburg (Klopstock-Denkmal), Stolberg (Schloß, Roter Saal), Wittenberg (Lutherdenkmal) und Zeitz (Goethepark, Grabmal).
Werke: Sammlung Architektonischer Entwürfe (28 Hefte), 1819–1840.
Nachlaß: Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz.
Literatur: Thieme/Becker 30, 77–83; August Griesbach, K. F. S., 1924; Erik Forssmann, K. F. S., Bauwerke und Baugedanken, 1981.
Bildquelle: *Schinkel-Museum: Pastell Franz Krüger, 1836.
Friedhelm Ribbert