B. begann 14jährig neben Kurt Bretting im Magdeburger Schwimmverein Hellas 1904 mit dem Leistungssport, gehörte bald zu den erfolgreichsten Jugendschwimmern und wurde nach siegreichen Wettkämpfen in Deutschland und im Ausland in die erste Herrenmannschaft aufgenommen. Schwer verletzt aus dem Krieg zurückgekehrt, mußte B. seine sportliche Laufbahn aufgeben, wurde Mannschaftsführer und Trainer und übernahm nach dem plötzlichen Tod von Kurt Behrens 1928 die sportliche Leitung des Vereins. Unter seiner Führung erzielte nicht nur die Mannschaft des Hellas 1904 mit Erich Rademacher, Emil Benecke, Gustav Frölich u. a., sondern auch die Nationalmannschaft, in der zahlreiche Sportler des Vereins schwammen, große Erfolge. Von 1930 bis 1933 als Betreuer der Wasserball-Nationalmannschaft eingesetzt, führte er diese über die Europameisterschaft 1931 in Paris zur Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Los Angeles 1932. Danach bekleidete B. führende Positionen als Schwimmsport-Funktionär. Er war 1933–45 Vize-Präsident des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) und gleichzeitig 1934–44 DSV-Schwimmwart. Er gehörte 1936 zum Organisationsstab der Olympischen Spiele in Berlin. B. war 1934–44 Vorstandsmitglied des Ligue Européene de Natation (LEN) und von 1936 bis 1944 auch gewähltes Mitglied des Büros der Fédération Internationale de Natation Amateur (FINA). Nach 1945 war er als sportlicher Leiter des Männerturnvereins Braunschweig tätig und hatte bis 1966 den Vorsitz der anläßlich des 50jährigen Bestehens des Hellas 1904 in Braunschweig 1954 von ihm mitgegründeten Traditionsgemeinschaft Schwimmsport-Club Hellas Magdeburg e.V. inne.

Werke: Ein halbes Jahrhundert schwimmsportlicher Erinnerungen, in: der deutsche schwimmsport, Nr. 6 vom 09.02.1967, 72–74; ebd., Nr. 8 vom 23.02.1967, 96–98 (B).

Literatur: Nachruf des Schwimmsport-Club Hellas Magdeburg e.V. vom 16.10.1976; Sammlung Wolfram Weigert, Holzkirchen (privat).

Bildquelle: *Lilo B.-Schmidt, Braunschweig (privat).

Margrit Friedrich