Behrens, Kurt
geb. 26.11.1884 Magdeburg,
gest. 05.02.1928 Berlin,
Schwimmsportler.

B. gehörte zunächst zum Magdeburger Schwimmclub von 1896 (MSC 96), gründete am 03.08.1904 mit den Brüdern  Waldemar und Walter Riemann sowie mit Max Ritter den Magdeburger Schwimmverein Hellas 1904. Offenbar aus Verärgerung hintertrieb der Vorstand des MSC 96 zunächst die Aufnahme von Hellas 1904 in den Deutschen Schwimmverband (DSV), denn erst ein Jahr später, also 1905, wurde Hellas 1904 in den DSV aufgenommen. B. gehörte zu den Leistungsträgern von Hellas 1904. Bereits 1908 wurde er in die deutsche Olympia-Mannschaft berufen und konnte zu den IV. Olympischen Sommerspielen in London 1908 die Olympische Silbermedaille im Kunstspringen mit 85,3 Punkten gewinnen. 1910–21 arbeitete B. als Trainer in New York/USA, startete aber 1912 bei den V. Olympischen Sommerspielen in Stockholm für Deutschland. Er errang im Kunstspringen eine Bronzemedaille mit 73,73 Punkten. 1915 wurde er, trotz seiner Abwesenheit, in der Liste “Beste Schwimmer von Hellas” geführt. Nach seiner Rückkehr 1921 war B. von 1922 bis 1928 sportlicher Leiter des Vereins. Wegen seiner Verdienste für Hellas 1904 und seines tragischen Unfalls mit Todesfolge (nach einem Herzschlag) wurde in der Folgezeit in Magdeburg ein “Kurt-Behrens-Gedächtnisschwimmen” durchgeführt.

Literatur: Beckmanns Sportlexikon A-Z, 1933, Sp. 326 (B); Zur Erinnerung an K. B., in: Hellas Nachrichten, Nr. 1, 1978; Wolfgang Pahnke/Norbert Heise, Schwimmen in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 1, 1979, 79, 212f.; Volker Kluge, Die Olympischen Spiele von 1896–1980 – Namen, Zahlen, Fakten, 1981, 42, 59; Hellas Nachrichten, Sonderdruck 1994; Aufzeichnungen Arbeitsgruppe Sport, Mss. 1998/99 (KHM Magdeburg); Sammlung Wolfram Weigert, Holzkirchen (privat).

Norbert Heise