Bretting, Kurt
geb 06.06.1892 Magdeburg,
gest. 30.05.1918 bei Merville/ Frankreich (gefallen),
Schwimmsportler.

B. gehörte um 1910 schon zu den Spitzenschwimmern vom Magdeburger Schwimmverein Hellas 1904. Er probierte als erster Magdeburger Schwimmer und einer der ersten in Deutschland den Kraul-Beinschlag, nachdem ihn der Australier Cecil Heley vom Schwimmclub Sydney in Hamburg 1906 erstmals vorgeführt hatte. In Deutschland übte man zwar schon das “Hand-über-Hand-Schwimmen”, aber zumeist noch mit Beingrätsche, kurz Hühschwimmen genannt. B. rückte durch die neue Schwimmtechnik schnell in die Weltspitze auf, und der Kraul-Beinschlag setzte sich überall rasch durch. In den Jahren 1910, 1911 und 1913 wurde B. Deutscher Meister im 100 m Freistil. Bereits am 06.04.1912 schwamm er im 100 m Sprint in Brüssel mit 102,4 min. Weltrekord, und bei den V. Olympischen Sommerspielen 1912 in Stockholm belegte er mit der Zeit von 105,8 min. den 4. Platz. 1913 schwamm er Deutschen Rekord über 200 m Kraul in 227,0 min. und 300 m Kraul in 353,4 min.

Literatur: Beckmanns Sport-Lexikon A-Z, 1933, Sp. 512f.; Wolfgang Pahnke/Norbert Heise, Schwimmen in Vergangenheit und Gegenwart, Bd. 1, 1979, 82, 93, 187, 197f., 209; Volker Kluge, Die Olympischen Spiele von 1896–1980 – Namen, Zahlen, Fakten, 1981, 59; Hellas Nachrichten, Sonderdruck 1994; Aufzeichnungen Arbeitsgruppe Sport, Mss. 1998/99 (KHM Magdeburg); Sammlung Wolfram Weigert, Holzkirchen (privat).

Bildquelle: *Fritz Merk (Hg.), Deutscher Sport, Bd. 1, ca. 1925, 283.

Norbert Heise

letzte Änderung: 01.02.2005