Thiem, Bruno
geb. 18.11.1823 Halle,
gest. 20.02.1913 Magdeburg,
Kommunalpolitiker.

T., der zuvor mehr als zehn Jahre Bürgermeister von Kelbra war, wurde Ende 1862 von den Stadtverordneten Buckaus bei Magdeburg zum Bürgermeister gewählt. Die Wahl galt für zwölf Jahre mit einem vorläufigen Gehalt von 600 Talern. Ab Juli 1863 führte T. die Amtsgeschäfte. Er zeichnete sich durch Tatkraft und Umsicht aus. Die Lage Buckaus verbesserte sich von diesem Zeitpunkt an von Jahr zu Jahr. Die Straßen wurden gepflastert, und neue Häuser entstanden. 1864 kaufte die Stadt für Bauzwecke Grund und Boden an der jetzt noch existierenden Brauereistraße. Das Baugewerbe erhielt einen großen Aufschwung. Fabrikanten, wie Rudolf Wolf, Hermann Gruson und Bernhard Schäffer erweiterten ihre dort ansässigen Betriebe. Als T. Bürgermeister der Stadt Buckau wurde, zählte sie 6.269 Einwohner. Bei der Eingemeindung Buckaus in die Stadt Magdeburg am 01.04.1887 war die Zahl auf 17.550 Einwohner angewachsen. Nicht nur der Wirksamkeit T.s ist diese Entwicklung zu verdanken, sondern auch dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, den Deutschland zu dieser Zeit nahm. Mit der Eingemeindung Buckaus endete auch T.s Amtszeit. Die letzte Sitzung der Stadtverordneten fand am 28.03.1887 statt. Nur kurze Zeit, von 1853–87, war Buckau Stadt gewesen. Die längste Zeit davon amtierte T. als Bürgermeister. Danach wird er im Adreßbuch Magdeburgs als Bürgermeister a.D. geführt.

Literatur: Christian Andreas Schmidt, Chronik der Stadt Buckau, 1887, 156–208 (B); Todesanzeige in: Magdeburgische Zeitung, Nr. 96 vom 22.02.1913, 12.

Bildquelle: StadtA Magdeburg.

Ingelore Buchholz