Brüggemann, August Ferdinand, Dr. med.
geb. 11.11.1800 Magdeburg,
gest. 22.02.1839 Magdeburg,
Arzt, Medizinalrat.

B. besuchte das Gymnasium in Magdeburg, studierte in Berlin Medizin und promovierte dort 1824 mit einer Dissertation über Friedrich Hoffmann (1660–1742). Er ließ sich als praktischer Arzt in seiner Heimatstadt nieder und machte nach Eröffnung der Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt in Magdeburg schnell Karriere. B. wurde 1827 Dozent für Anatomie, Physiologie und pathologische Anatomie, einschließlich des anatomischen Präparierkurses. 1832 übernahm er von Friedrich Trüstedt die Leitung der Medizinischen Klinik der Lehranstalt im Krankenhaus Magdeburg-Altstadt und 1838 nach Carl Niemeyer zusätzlich die Staatsarzneikunde und die Leitung des klinischen Unterrichtes. 1832 wurde B. als Medizinalrat in das Provinzial-Medizinalkollegium aufgenommen. Er war seit 1830 Mitglied der Freimaurerloge “Ferdinand zur Glückseligkeit” und Mitbegründer der ersten Kleinkinderbewahranstalt in Magdeburg. B. trat außerdem mit einer populären zweibändigen Gesundheitslehre hervor, deren Inhalt sich auf seine Vorträge in einem Bildungsverein der Bürgerschaft stützte.

Werke: Biographie der Aerzte. Aus dem Französischen mit einigen Zusätzen, Bd. 1, 1829; Gesundheitslehre – Von dem Baue und dem Leben des menschlichen Körpers und der Erhaltung seiner Gesundheit (2 Bde), 1835–1840.

Literatur: August Hirsch (Hg.), Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker (vor 1880), Bd. 1, 1884, 733; August Andreae, Chronik der Aerzte des Regierungsbezirkes Magdeburg mit Ausschluß der Halberstädter, Quedlinburger und Wernigeroder Landestheile, 1860, 30; Fs. über die älteste Kinderbewahranstalt zu Magdeburg zur Feier ihres 50jährigen Bestehens, 1888; Walter Friedensburg, Die medizinisch-chirurgische Lehranstalt in Magdeburg (1827 bis 1849), in: GeschBll 53/54, 1918/1919, 16 u.ö.; Horst-Peter Wolff, Die Medizinisch-chirurgische Lehranstalt in Magdeburg (1827–1849), in: Zs. für Geschichte der Naturwissenschaft, Technik und Medizin, H. 12, 1975, 77–87.

Horst-Peter Wolff

letzte Änderung: 01.02.2005