N. wurde als ältester Sohn des Philipp Engelhardt v. N. und dessen Ehefrau Marie, geb. Scheele, in Althaldensleben geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Er studierte Jura und Geschichte, erlernte die Landwirtschaft und trat 1865 den Besitz des Rittergutes Ludom im Kreis Obornik an. Im Herbst 1872 übernahm N. die Redaktion der Kreuzzeitung in Berlin, legte sie 1876 nieder und kehrte nach Ludom zurück, behielt aber die Leitung des von ihm gegründeten Reichsboten (1873ff.). Er beteiligte sich 1876 an der Gründung der Deutsch-konservativen Partei, die in Opposition zu Otto von Bismarcks innerer Politik stand und für die er 1877 bis Mitte 1878 dem Deutschen Reichstag angehörte.

Werke: Conservative Partei und Ministerium, 1872; Die Zivilehe, 1872; Ständische Gliederung und Kreisordnung, 1872; Conservative Position, 1876; (Hg.) Deutsche Enzyklopädie (3 Bde), 1885–90.

Literatur: BioJb 5; Meyers Konversations-Lexikon, Bd. 14, ⁶1908, 442; Wilhelm Kosch, Biographisches Staatshdb., 1963, 904; Max Schwarz, Biographisches Hdb. der Reichstage, 1965, 410; Willi Koch, Bedeutende Haldensleber, in: Js. des Kreismuseums Haldensleben 7, 1966, 31.

Heinz Nowak