Pieschel, Carl Friedrich von (seit 1840)
geb. 25.10.1779 Großelling,
gest. 31.05.1855 Magdeburg,
Kaufmann, Landwirt.

Im Februar 1808 erstand P. in Altenplathow bei Genthin ein Erbzinsgut und gründete die erste Fabrik zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte in der Region – eine Zichorienfabrik, die zwei Jahre später um eine Ölmühle erweitert wurde. 1809 erhielt er die Genehmigung zur Herstellung von englischem Patentschrot, das 1827 auf einer nationalen Gewerbemesse in Berlin mit einer Gedenkmünze ausgezeichnet wurde. P. führte das Unternehmen gemeinsam mit seinem Schwager Karl Friedrich Kohlbach, dessen Interesse der Gartengestaltung galt. Ein Freund Kohlbachs war der Gartenarchitekt Peter Josef Lenné. Gemeinsam mit P. planten und entwarfen sie den zum Besitz gehörenden Gutspark, den heutigen Volkspark in Genthin. Für seine Verdienste um die wirtschaftliche Entwicklung in der Region verlieh ihm Friedrich Wilhelm IV. den erblichen Adel. P. wurde Ostern 1831 der erste Vorsteher der von seinem Onkel Carl P. in Burg gestifteten Erziehungsanstalt für arme Kinder.

Werke: Entwicklungs-Plan der P.schen Erziehungs-Anstalt zu Burg. Nebst der Confirmations-Urkunde (mit Christoph Friedrich Dietrich P.), 1833.

Literatur: Friedrich Wernicke, Chronik des Dorfes Altenplathow, 1909, 51–53; Alfred Arens, Geschichte der Stadt Genthin, 1931, 21–23.

Archivalien:  StadtA Genthin: Adelsbrief.

Bildquelle: *StadtA Genthin.

John Kreutzmann