A., Sohn eines Bauunternehmers, absolvierte 1894–97 das Lehrerseminar in Barby. Im April 1897 trat er an der Schönebecker Knabenschule in den Schuldienst ein, hier war er auch nach der zweiten Volksschullehrer- sowie der Mittelschullehrerprüfung tätig. Im April 1903 übernahm er eine Lehrerstelle am Seminar in Genthin und arbeitete von 1905 bis 1920 als Rektor der Genthiner Volksschule. Nach Aufhebung der geistlichen Schulinspektion übte A. von 1920 bis 1937 die Funktion eines Schulrates für den II. Jerichower Kreis aus. In dieser Eigenschaft unterstanden 94 Schulen seiner Kontrolle. – Als Pädagoge publizierte A. wiederholt zu Fragen der Schulorganisation und Jugenderziehung. Besondere Verdienste erwarb er sich mit der Organisation und Durchführung jährlicher Wandertage für die oberen Klassen der Schulen zu Sehenswürdigkeiten im Kreis, um die Heimatverbundenheit der Schüler auszubilden und zu stärken. Als Begründer dieser Veranstaltungen hielt A. 1932 im Deutschland-Sender einen Vortrag zu diesem Thema. In die Genthiner Zeit fiel auch sein Wirken als Heimatschriftsteller und Ortschronist. In seinen Werken schildert A. die Menschen und die Landschaft des Jerichower Landes. Da er Mitglied einer Freimaurer-Loge war, wurde er von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben und nach Halberstadt versetzt, wo er von 1937 bis zu seinem Ruhestand im August 1943 als Direktor der Hans-Schemm-Knabenschule tätig war.

Werke: Wie fördert die Schule die Sprachfähigkeit der Kinder, 1909, ²1912; Jugendpflege und Fortbildungsschule, 1913; Der Kampf um die Jugend, 1913; (Hg.) Johann Karl Hechel, Aus dem Tagebuche des Kriegsveteranen von anno 1813 (Heimatgeschichtliche Volksbücher für das Land Jerichow, H. 5/6), 1913; (Hg.) Johann Karl Hechel, Aus meinem Kriegstagebuche von anno 1813 (Heimathefte für den Regierungsbezirk Magdeburg 3), [1926]; (Hg.) Heinrich Bekel, Die letzten Tage der Marienburg im Lande Jerichow. Heimatgeschichtliche Erzählung aus der Zeit des großen Wendenaufstandes im Jahre 983, [1927]; Geschichte der Stadt Genthin, 1931.

Bildquelle: Kreismuseum Genthin.

John Kreutzmann

 letzte Änderung: 08.01.04