W., Sohn des Bauern Friedrich W., absolvierte von 1855 bis 1858 das Lehrerseminar in Gardelegen und war danach als Lehrer der dritten Klasse, ab 1865 als Lehrer, Kantor, Küster, Organist, später als Hauptlehrer an der Volksschule in Altenplathow bei Genthin tätig und schied nach 50 Dienstjahren 1908 aus dem Kirchen- und Schulamt aus. Er heiratete 1869 und hatte zwei Söhne. W. begann neben der Erforschung des alten W.schen Bauerngeschlechtes frühzeitig mit der Sammlung ortsgeschichtlicher Aufzeichnungen aus seinem Heimat- und Wirkungsort Altenplathow, die er erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts auszuwerten begann. Zu den bedeutendsten heimatgeschichtlichen Leistungen W.s. zählt die 1909 erschienene Chronik von Altenplathow. Hier beschreibt W. u. a. erstmalig umfassend die Geschichte der Burg Plote und des Amtes Altenplathow sowie die wirtschaftlichen Verhältnisse und das Bildungswesen des 18./19. Jahrhunderts am Beispiel seines Heimatdorfes. Noch heute zählt die W.sche Chronik mit zu den Standardwerken heimatgeschichtlicher Forschungen in der Genthiner Region.

Werke: Chronik des Dorfes Altenplathow, 1909 (B).

Literatur: ebd., 110; F. W., jun., Die W.s, in: Volkstum und Heimat. Kalender für das Land Jerichow, 1939, 76–83.

Archivalien:  AKPS: Rep. A Spec. G 21518; Kirchenbuch Altenplathow, Akte Nr. 42 aus 1909.

Klaus Börner

letzte Änderung: 02.03.2005