Hasse, Max |
H. besuchte in Weimar das Gymnasium und studierte dort anschließend Musik bei Carl Müller-Hartung und Alexander Wilhelm Gottschalg. Von 1894 bis 1927 war er als Kulturredakteur und Musikkritiker der Magdeburgischen Zeitung in Magdeburg tätig. Während dieser Zeit veröffentlichte H., der sich als Anhänger der Bayreuther Schule profilierte, zahlreiche musikwissenschaftliche Beiträge und trug damit wesentlich zur Dokumentation der Musikgeschichte Magdeburgs bei. So veröffentlichte er z. B. im Jahre 1923 mehrere Artikel unter dem Titel “Dirigierkunst und Magdeburger Dirigenten” in der Magdeburgischen Zeitung. Schon sehr früh war H. von der Gestalt des Komponisten Peter Cornelius fasziniert und etablierte sich als ein bedeutender Cornelius-Biograph und Herausgeber seiner Werke. Erst durch seine Bemühungen wurden Fragmente der Cornelius-Oper “Gunlöd” bekannt; die von ihm teilrekonstruierte komische Oper “Der Barbier von Bagdad” wurde in der Spielzeit 1917/18 in Magdeburg erfolgreich aufgeführt. 1922/23 erschien in Leipzig das zweibändige Werk “Der Dichtermusiker Peter Cornelius”, das ausgezeichnete Rezensionen bekam. Darüber hinaus zeugen verschiedenste Veröffentlichungen und Schriften H.s von seinem vielseitigen Interesse: Er widmete sich dem Schaffen Richard Wagners, veröffentlichte Beiträge zur Magdeburger Theatergeschichte, schrieb Fortsetzungsberichte, die auch als Sonderdrucke erschienen, verfaßte eine Einführungsschrift zur Relativitätstheorie und gab regelmäßig Beiträge in der Zeitschrift Die Musik heraus. 1926 bis 1927 übernahm er die Schriftleitung des Montagsblattes der Magdeburgischen Zeitung. 1928 bis 1935 verwaltete und ordnete H. das Hausarchiv der Drucker- und Verlegerfamilie Faber, für die er in jahrelanger Recherchetätigkeit eine fünfbändige Firmenchronik verfaßte (“Die Geschichte des Hauses Fabri-Faber”, nicht gedruckt). In diesem Zusammenhang entstanden auch weitere Arbeiten zur Magdeburger Druckereigeschichte:
Werke: Durch die Jahrhundertwende zum Magdeburger Stadttheater, in: Fs. zum 50jährigen Jubiläum des Magdeburger Stadttheaters 1876–1926, 1926; Die Entwicklung der Magdeburger Orchestermusik, in: Das Orchester 4, Nr. 11, 1927; Arthur Reichsritter von Vincenti (Hg.), Beiträge zur Geschichte der Magdeburger Buchdruckerkunst im 16., 17. und 18. Jahrhundert, 1940 (aus dem Nachlaß H.s).
Literatur: Erich H. Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929; Telemann-Zentrum Magdeburg.
Anke Kriebitzsch
letzte Änderung: 02.02.2005