Zabel,
Hans Willy Richard |
Nach der Bürgerschule absolvierte Z. eine Lehre bei dem Maurermeister und Bauunternehmer Carl Fröhlich in Magdeburg und besuchte in den Wintermonaten dort auch die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule. 1908 trat er in die Magdeburger Baugewerkschule ein, legte 1910 die Reifeprüfung als Tiefbau- und Hochbautechniker ab und war anschließend mit der Planung und Bauleitung von zwei Zweifamilienhäusern in Magdeburg befaßt. Ab Januar 1911 arbeitete Z. als Bautechniker im Architekturbüro des Maurermeisters Ackermann in Neuhaldensleben. Im April 1911 bewarb er sich als Bautechniker in der Entwurfsabteilung des Städtischen Hochbauamtes I Magdeburg, wo er bis 1941 angestellt blieb. Z. war an zahlreichen kommunalen Projekten beteiligt. Unter der Leitung von Bruno Taut bzw. Johannes Göderitz fertigte er in den 1920er und 1930er Jahren u. a. Zeichnungen für eine Reihenhaussiedlung sowie für Büro- und Geschäftshäuser an. Sein Name ist vor allem mit dem Bau der Hermann-Beims-Siedlung verbunden, deren Planung im Stadterweiterungsamt unter Konrad Rühl erarbeitet wurde. Außerdem zeichnete er für die Bauentwürfe einer Doppelhaussiedlung in Magdeburg-Lemsdorf (Zwischenwerk IIIb/Alttemplerschanze) und für den Entwurf einer “Kochküche” auf der Magdeburger Küchenausstellung 1929 verantwortlich. Z. erzielte mit seinen Entwürfen bei mehreren Wettbewerbsteilnahmen Preise, u. a. beim Wettbewerb “Bauwelthaus” (Berlin 1924) und “Das wachsende Haus” (Berlin 1932). In den 1940er Jahren war Z. im damaligen “Reichsprotektorat Böhmen und Mähren” als Stadtarchitekt von Budweis (Ceske Budejovice) tätig. Nach 1945 kam Z. als freier Architekt nach Magdeburg zurück, entwarf u. a. Neubauernhäuser und wirkte auch als Dozent an der Ingenieurschule für Bauwesen.
Werke: Die Siedlung Magdeburg-Lemsdorf, in: Die Wohnungswirtschaft 4, Nr. 17/18, 1927, 141–143.
Literatur: Marta Doehler/Iris Reuther, Magdeburg – Stadt des Neuen Bauwillens. Zur Siedlungsentwicklung in der Weimarer Republik, 1995; Unterlagen K.-J. Z., Gerlingen.
Archivalien: StadtA Magdeburg: Rep. 35 Ha 48, Bl. 137, 241, 163, 256.
Bildquelle: *StadtA Magdeburg.
Hans Gottschalk