Meyer, Heinz-Hugo
geb. 14.10.1905 Magdeburg,
gest. 30.07.1996 Magdeburg,
Architekt.

Der Lebens- und Berufsweg von M. hatte einen für seine Generation typischen Verlauf. M. erlernte 1921–24 das Maurerhandwerk. Parallel dazu erarbeitete er sich in den Wintersemestern an der Staatlichen Baugewerkschule in Magdeburg, Abteilung Architektur, das Rüstzeug für die Hochschulreife und seine Architektenlaufbahn. 1924–25 war er zeitweise als Zeichner und Bauführer in den Magdeburger Architekturbüros von Paul Schaeffer-Heyrothsberge und Bernhard Lippsmeier tätig. 1925 erfolgte seine Anstellung beim Magdeburger Stadterweiterungsamt unter Johannes Göderitz. Als herausragende Leistung galt M.s Entwicklung und Realisierung des “wachsenden Hauses” in einer Kleinsiedlung im Südwesten Magdeburgs. In diesem Haus in der Hermann-Löns-Straße wohnte M. selbst bis an sein Lebensende. 1934 wechselte er zur Beratungsstelle der Baupolizei und war während des II. Weltkrieges als Bauleiter für den Luftschutzbunker am Magdeburger Theatervorplatz und beim Straßenbau in Berlin-Wilmersdorf tätig. 1948–50 erhielt M. nochmals eine Anstellung im Hochbauamt Magdeburg sowie von 1950–52 in der Industriebauprojektierung Magdeburg, 1952–60 im Entwurfsbüro für Hochbau Magdeburg und im Stickstoffwerk Piesteritz. Bis zu seinem Ruhestand war M. als Architekt für das VE Kombinat Lacke und Farben in Magdeburg tätig. Bezeichnend war seine lebenslang gepflegte “Nebentätigkeit” als Maler, Graphiker und Bildhauer, die er frühen Anregungen aus der Magdeburger Kunstgewerbeschule und dem Bauhaus Weimar/Dessau verdankte.

Literatur: Marta Doehler/Iris Reuther, Magdeburg – Die Stadt des Neuen Bauwillens. Zur Siedlungsentwicklung in der Weimarer Republik, 1995; Privatunterlagen Familie M., Magdeburg (B).

Bildquelle: *StadtA Magdeburg.

Friedrich Jakobs