Budenberg, Christian Friedrich |
Der Sohn eines Kolonialwarenhändlers absolvierte, dem Vorbild seines Vaters folgend, von 1833 bis 1836 eine kaufmännische Lehre im Tuchgeschäft Buddeberg in Bielefeld. Die nachfolgende Zeit bis 1850 ist urkundlich nicht dokumentiert. 1850 folgte B. einem Angebot seines Schwagers Bernhard Schäffer zur gemeinsamen Gründung eines Unternehmens nach Magdeburg. Zusammen mit dem Mechanikermeister Franz Primavesi schlossen sie einen Gesellschaftervertrag unter dem Namen Schaeffer & Co. Mechanische Werkstatt zur Fabrikation von Plattenfedermanometern nach einem 1849 an Schäffer erteilten preußischen Patent. Nach anfänglichen Schwierigkeiten durch die deutschen Behörden und einem Umweg über das wirtschaftlich und qualitativ anerkannte England wurden die Produkte schließlich auch von den deutschen Behörden zugelassen. 1852 schied Primavesi aus dem Unternehmen aus. Als Schaeffer & Budenberg neu firmiert, wurde das Unternehmen noch im selben Jahr entscheidend vergrößert und in den nachfolgenden Jahren mehrmals räumlich verändert. Den beengten Verhältnissen Rechnung tragend, erfolgte 1859 unter dem Namen Schaeffer & Budenberg Maschinen- und Dampfkesselarmaturenfabrik der Umzug nach Buckau. Zwischen den sich gut ergänzenden Geschäftspartnern herrschte eine klare Aufgabenteilung. Während Schäffer für die Entwicklung und Produktion verantwortlich zeichnete, oblag es dem geschickten Kaufmann B., den Verkauf der Produkte zu organisieren. In den Folgejahren wurde die Fabrik ständig erweitert, es wurden internationale Zweigbetriebe und Filialen, u. a. in Manchester, St. Petersburg, Stockholm, New York, Lüttich und Zürich, errichtet. B. erreichte einen weltweiten Absatz der Produkte und führte die Firma zu einem Unternehmen mit Weltruf. Nach dem Umzug nach Buckau war er diesem Magdeburger Vorort eng verbunden. Mit kaufmännischem Weitblick setzte er sich gegen die Buckauer Bürgerversammlung durch und errichtete dort 1862 auf eigene Kosten, gemeinsam mit dem Maurermeister und Architekten Christian Andreas Schmidt, eine Gasanstalt. 1881 erhielt B. den Titel eines Königlichen Kommerzienrates. Nach dem Tod der Firmengründer wurde das Unternehmen von deren Schwiegersöhnen Otto Arnold und Fritz Dresel weitergeführt.
Literatur: 75 Jahre Schäffer & B., 1925; 1850–1940 – Fs. der Firma Schäffer & B., 1940 (B); 100 Jahre Wertarbeit. Geräte- und Armaturenwerk Magdeburg vormals Schäffer & Budenberg, 1950 (*B).
Horst-Günther Heinicke
letzte Änderung: 02.02.2005