Blaeser, Gustav
Hermann, Prof. |
Nach einer Bildhauerlehre bei dem Neogotiker Christoph Stephan in Köln und bei Joseph Franz Scholl in Mainz fand B. 1834 als Schüler und Assistent Aufnahme in die Werkstatt von Christian Daniel Rauch in Berlin. Daneben studierte er an der Königlichen Kunstakademie. Nach einer Italienreise 1845 betrieb B. ab 1846 ein eigenes Atelier in Berlin, wurde 1855 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und übernahm ab 1860 eine Akademie-Professur. Zur Berliner Schule gehörig, erlangte B.s bürgerlich-realistischer Spätklassizismus in der Nachfolge Rauchs auch internationale Anerkennung. B. schuf besonders Porträtstatuetten und Standbilder. Sein Denkmal für den Magdeburger Oberbürgermeister August Wilhelm Francke wurde 1857 in Magdeburg, Bei der Hauptwache, aufgestellt und befindet sich seit 1907 im Nordpark Magdeburg.
Werke: Zarin Alexandra Feodorowna zu Pferde, Statuette, 1835; Reiterstandbild Friedrich Wilhelm IV., Köln, 1866.
Literatur: ADB 2, 693f.; Thieme/Becker 4, 82; Saur AKL 11, 333f. (W, L); Peter Bloch u. a. (Hg.), Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786–1914, Kat. Berlin 1990, 42; Peter Bloch/Waldemar Grzimek, Die Berliner Bildhauerschule im 19. Jahrhundert – Das Klassische Berlin, 1994, 146–149; Ingelore Buchholz/Maren Ballerstedt, Man setzte ihnen ein Denkmal, StadtA Magdeburg 1997, 25–28.
Uwe Jens Gellner
letzte Änderung: 01.02.2005