Grzimek, Waldemar |
1924 übersiedelte G. mit seiner Familie nach Berlin. Nach ersten künstlerischen Arbeiten in Kindheit und Jugend (Tierplastiken) wurde Richard Scheibe 1936 auf ihn aufmerksam. 1937 begann G. eine Steinmetzlehre und dann ein Studium an der Hochschule der Bildenden Künste (HBK) in Berlin. 1941 wurde er Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel, ein Jahr später erhielt er ein Rom-Stipendium. Von 1946–48 nahm er eine Lehrtätigkeit an der Burg Giebichenstein in Halle und ab 1948 eine Professur an der HBK Berlin-Charlottenburg wahr. 1957 folgte er einer Berufung an die Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. 1961 übersiedelte G. nach Westdeutschland. und nahm einen Ruf an die Technische Hochschule Darmstadt an. Er lebte in Westberlin und Darmstadt. G. hinterließ ein bedeutendes bildhauerisches, zeichnerisches und auch schriftstellerisches Werk und pflegte Bekanntschaften und Freundschaften mit vielen namhaften Künstlern, u. a. mit Gerhard Marcks. G. schuf eine Vielzahl figürlicher Plastiken unterschiedlicher Größe sowie Porträts und Denkmals- plastiken, oft in szenisch-belebtem Ausdruck. In Magdeburg fand 1958 eine große Personalausstellung statt. Seither kam es zu einem stetigen Kontakt zwischen dem Künstler und dem Magdeburger Kunstmuseum. Zwischen 1972 und 1977 realisierte er einen langgehegten Wunsch, indem er die künstlerische Gestaltung eines Portals (Südseite) für die Klosterkirche vom Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg mit dem Titel “Gefahren und Kreatur” in die Tat umsetzte.
Werke: Heinrich-Heine-Denkmal, Ludwigsfelde/Berlin, 1953–1956; Sachsenhausen-Mahnmal, 1960; Werke in der Sammlung Deutscher Bildhauerkunst des 20. Jahrhunderts im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg.
Literatur: Wer war wer DDR, 289f.;Vollmer 2, 1955, 327; Eberhard Roters, Der Bildhauer W. G., 1979 (W); Raimund Hoffmann, W. G., 1989; W. G. Plastik, Zeichnungen, Graphik, Kat. zur Ausstellung im Kloster Unser Lieben Frauen Berlin und Magdeburg, 1989; Renate Hagedorn, Die Entstehung der fünf Bronzetürreliefs, in: Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg. Stift, Pädagogium, Museum, 1995, 289–297.
Renate Hagedorn