Seeboth, Max, Prof.
geb. 14.03.1904 Magdeburg,
gest. 14.11.1967 Washington D. C. (USA),
Komponist, Dirigent, Musikpädagoge.

Der Sohn eines Lehrers besuchte das König Wilhelms-Gymnasium in Magdeburg und ließ sich bei Hans Weitzig in Klavier sowie bei Georg Sbach in Harmonielehre und Komposition ausbilden. Bereits mit 17 Jahren gab er eigene Klavierabende und wirkte als Dirigent von Kirchenchor und Männergesangsverein in Magdeburg. Nach dem Examen studierte S. Musik in Breslau unter Cichy, danach in Berlin bei Hermann Abert, Johannes Spengler, Paul Hindemith und Max Friedländer Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie. S. war als Komponist, Musikkritiker und Schriftsteller tätig. Ende der 1920er Jahre kehrte S. nach Magdeburg zurück, gründete ein Kammermusik-Trio und stellte bei Musikabenden seine Kompositionen vor: “Cello-Sonate” (1933), “Sonate für eine Harfe”, “Variationen für fünf deutsche Volkslieder für Orchester” (1936), “Suite für sieben Blasinstrumente” (1938). Die Stadt Magdeburg verlieh ihm 1939 den Magdeburger Musikpreis für sein “Konzert für Violine und Orchester”, und für sein “Kleines Vorspielbuch für Klavier” erhielt er internationale Anerkennung. Nach der abermaligen Verleihung des Magdeburger Musikpreises 1940 für sein “Konzert für Klavier und Orchester” erhielt der von Wilhelm Furtwängler als Komponist geschätzte sowie von Paul Schmitz und Stadtmusikdirektor Erich Böhlke geförderte S. Kompositionsaufträge der Städte Magdeburg und Dessau, unter anderem ein “Adagio für Quartett, Horn und Klavier”, “Introduktion und Ostinato für Orchester” und “Sinfonietta für Streichorchester”. Bei einem Festkonzert 1942 in Magdeburg anläßlich der gemeinsamen Geburtstagsfeier von S. und dem bekannten Magdeburger Komponisten Georg Philipp Telemann (1681) kam es zur Uraufführung einer “Sonate für Bratsche und Klavier” und in Breslau zur Uraufführung der “Symphonischen Suite”. Im Januar 1943 folgte seine Einberufung zur Wehrmacht. Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft siedelte er 1946 nach Emmerke bei Hildesheim über. Dort entstanden mehrere Werke, unter anderem Klaviersonaten, Fantasien, Kantaten, geistliche Werke und Lieder auf Texte von Christian Morgenstern. Er war Dirigent des Männergesangvereins und der örtlichen Singschar. In den folgenden Jahren schrieb er die “2. Sinfonie Suite für Orchester” (1948), die “Ballade für Cello und Orchester” (1949) sowie sein “Requiem für Soli, Chor und Orchester” (1950). Nach einer kurzen Zwischenstation in Hildesheim (1949) folgte 1951 seine Übersiedlung in die USA. Dort war S. Chordirektor beim Deutschen Washington-Sängerbund und Professor für Musik am Montgomery-College. S. nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an und prägte durch seinen Kompositionsstil viele amerikanische Sinfonieorchester der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er arbeitete als Konzert-Pianist in der Pan-American-Union und schrieb Filmmusiken für große Sinfonieorchester.

Werke: s. o.

Nachlaß: The Catholic University of America (The Benjamin T. Rome School of Music)/Washington/USA.

Literatur: Tammy Elisabeth Cason, Dieser neue Mann. The Life and Works of M. S. (1904–1967), 1998; Archiv Wolfgang Greven/Lothar Wedekind, Emmerke (privat).

Bildquelle: *Telemann-Zentrum Magdeburg: Programmsammlung Werner Tell, Jg. 1939 (April).

Wolfgang Greven/Lothar Wedekind

letzte Änderung: 01.03.2005