Müller, Friedrich Ottomar, Prof.
geb.
06.07.1828 Torgau,
gest. 14.04.1880 Magdeburg,
Lehrer, Architekturhistoriker.

Der Sohn des Rektors des Gymnasiums in Torgau und späteren Propstes des Pädagogiums zum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg Gottlob Wilhelm M. besuchte nach dem Privatunterricht durch seinen Vater ab 1840 das Gymnasium in Torgau, studierte ab 1849 Rechtswissenschaften in Halle und arbeitete nach dem Auskultatorexamen an Gerichten in Torgau und Magdeburg. Nach seinem Referendariat gab er die juristische Laufbahn auf, bezog von Herbst 1855 bis Ostern 1857 erneut die Universitäten Göttingen und Halle, um Mathematik zu studieren. Nach der Lehrerprüfung erhielt er eine Anstellung am Gymnasium in Torgau und ab Herbst 1863 am Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg, an dem er bis zu seinem Tode unterrichtete. M. gehörte dem Verein für Geschichte und Altertumskunde des Herzogtums und Erzstiftes Magdeburg seit seiner Gründung 1866 an, war 1873 Vorsitzender des Vereins und führte nach dem Tod August Franz Winters kurzzeitig die Redaktion der Zeitschrift des Vereins. M. galt als einer der profundesten Kenner der Architektur- und Baugeschichte der Stadt Magdeburg und der umliegenden Orte. Seine Aufsätze verdienen aufgrund ihres dokumentarischen Charakters auch gegenwärtig besondere Beachtung. Eine von ihm begonnene Beschreibung aller kirchlichen Bauten der Stadt Magdeburg konnte er nicht mehr beenden.

Werke: Die Bauwerke der deutschen Renaissance in Magdeburg, in: GeschBll 8, 1873, 279–295, 347–378; ebd. 9, 1874, 332–393; Das Schloß Leitzkau, in: ebd. 11, 1876, 1–42; Beiträge zur Baugeschichte des Domkreuzganges, in: ebd. 12, 1877, 41–54, 280–308; Die kirchlichen Bauwerke der Stadt Magdeburg mit Ausnahme des Doms und der Marienkirche, in: ebd. 13, 1878, 31–55, 193–197; ebd. 14, 1879, 426–455.

Literatur: Friedrich Hülße, Prof. F. O. M. in Magdeburg, in: ebd. 15, 1880, 211–213.

Guido Heinrich

letzte Änderung: 01.03.2005