Drenckmann, Ernst Gottfried Adolf, Dr. jur.
geb. 21.01.1889 Magdeburg,
gest. 30.08.1977 Düsseldorf,
Kaufmann, Mühlenbesitzer.

Der Sohn des Industriellen und Stadtältesten Max D. besuchte das Königliche Domgymnasium in Magdeburg und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Marburg und Jena, wo er zum Dr. jur. promovierte. Nach einer Tätigkeit als Gerichtsreferendar in Tangermünde (1913) folgte eine kaufmännische Ausbildung in verschiedenen Banken und Handelsmühlen in Torgau und Magdeburg. 1914 wurde er Teilhaber und 1928, nach dem Tod des Vaters, alleiniger Inhaber des Unternehmens W. A. Drenckmann, Dampfmühle, Magdeburg-Sudenburg, Halberstädter Str. 29. Während des I. Weltkrieges stand D. als Leutnant, danach als Adjutant des Reserve-Feldartillerie-Regiments Nr. 50 an der Ost- bzw. Westfront. D. war Vorsitzender der Sektion IX der Müllerei-Berufsgenossenschaft des Zweigverbandes Sachsen-Anhalts, des Verbandes deutscher Müller und anderer Fachvereinigungen, Vorsitzender des Schiedsgerichts der Magdeburger Handelskammer für Getreide-, Mehl- und Mühlenfabrikate sowie Börsenkommissar der amtlichen Produktenbörse in Magdeburg. 1924 gehörte er kurzzeitig der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung an, bevor er im selben Jahr von dem Magdeburger Oberbürgermeister Hermann Beims in das Amt eines unbesoldeten Stadtrats eingeführt wurde. Weitere Funktionen nahm D. in den Aufsichtsräten der Magdeburger Lebensversicherungs-AG, der Magdeburger Versorgungsbetriebe und der Mittellandkanal-Hafen AG (Magdeburg) wahr. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten forderte der kommissarische Oberbürgermeister Fritz Markmann die unbesoldeten Stadträte auf, ihr Amt niederzulegen. D. trat am 09.05.1933 zurück und legte gleichzeitig die mit seinem Amt verbundenen Funktionen in den Aufsichtsräten nieder. Danach konzentrierte er sich ausschließlich auf seine Unternehmertätigkeit, u. a. auf die Errichtung eines sechsgeschossigen neuen Mühlengebäudes im Jahre 1937. Er blieb bis Anfang der 1950er Jahre in seiner Heimatstadt Magdeburg, um dann in die BRD überzusiedeln.

Literatur: Reichshdb 1, 345.

August Bornemann