Der Sohn eines Gastwirts – sein Vater betrieb eine Schankwirtschaft im damaligen Domherrenkeller – besuchte das Magdeburger Domgymnasium und absolvierte dann das Landschullehrerseminar am Kloster Berge bei Magdeburg unter Christian Friedrich Schewe und Friedich Gabriel Resewitz. Ab 1797 war er Lehrer und Rektor in Dodendorf und legte bereits hier erste praktische, die Methodik der Land- und Volksschulen betreffende Abhandlungen vor, die ihm fachliche und behördliche Anerkennung eintrugen. 1803 wurde B. zum Lehrer an der Erwerbsschule in Magdeburg berufen. Nach der im Zuge der Neuorganisation des städtischen Schulwesens durch Karl Zerrenner erfolgten Umwandlung der Erwerbsschule in eine Volkstöchterschule, zu der auch eine Sonntagsschule gehörte, die von über 1.100 Schülerinnen besucht wurde, war B. dort zunächst Oberlehrer und von 1823 bis zu seiner Pensionierung 1846 Rektor. 1823–35 bekleidete er zudem das Amt eines Lehrers am Schullehrerseminar. Neben seinen hervorragenden Leistungen für die Entwicklung des Mädchenschulwesens in Magdeburg fanden eine Vielzahl von B.s pädagogischen Schriften, Übungs- und Erbauungsbüchern sowie schulischen Hilfsmitteln (“Vorlegeblätter”) weite Verbreitung und nahmen wesentlichen Einfluß auf die Unterrichtsmethodik insbesondere des ländlichen Schullehrerstandes.

Werke: Die Katechisirkunst (3 Bde), 1801–1805; Liedersammlung für Landschulen zur Verbesserung und Beförderung des ländlichen Volksgesanges, 1807; Hdb. für Volksschullehrer, welche die neuesten und zweckmäßigsten Lehrmethoden kennenlernen wollen (3 Bde), 1817–1828; Hdb. für Lehrer, welche zu gleicher Zeit zwei oder drei Schülerabt. nach verschiedenen Abstufungen im Kopfrechnen üben wollen (2 Bde), 1827; Anleitung zur Anfertigung schriftlicher Aufsätze in geordneter Stufenfolge. Ein Hand- und Hilfsbuch für Lehrer in Volks- und Bürgerschulen, 1830.

Literatur: Neuer Nekr 25, 1849; Hamberger/Meusel, Bde 13, 17, 22/1 (W); Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg, Sämtliche Werke, Bd. 3, 1959, 591.

Wolfgang Mayrhofer