Die älteste von drei Geschwistern einer gut situierten Beamtenfamilie blieb unverheiratet und lebte gemeinsam mit ihrer Schwester in Magdeburg. Sie gehörte zu den Initiatoren der Grundschulreform 1919/20, fand über den Schulreformer Berthold Otto zu einem kindorientierten Reformansatz und wurde 1922 Mitbegründerin der Wilhelmstädter Versuchsschule Magdeburg (Fritz Rauch). 1924 wandte sich P. von Rauchs gesamtunterrichtlich dominiertem Konzept hin zur bekenntnisfreien und sozial engagierteren Schule. Sie wurde Lehrerin an der eben gegründeten Buckauer Versuchsschule unter Richard Rötscher, wechselte später an die Altstädter Sammelschule unter Karl Linke und wurde dort Konrektorin. P. blieb, parteilich ungebunden, bis 1945 in diesem Amt. Nach dem Krieg engagierte sie sich beim Wiederaufbau des Schulwesens und wurde Rektorin in Magdeburg-Sudenburg. In Schule und Neulehrerausbildung versuchte sie ein Arrangement zwischen ihren reformpädagogischen Erfahrungen und den neuen politisch-pädagogischen Prämissen.

Literatur: Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999.

Bildquelle: Reinhard Bergner, Magdeburg (privat).

Reinhard Bergner