Hanewald-Sträter, Klara,
geb. Sträter
geb. 23.12.1888 Magdeburg,
gest. 12.01.1934 Magdeburg,
Reformpädagogin.

Die Tochter einer angesehenen Magdeburger Lehrerfamilie absolvierte den ersten Abiturkurs für Mädchen in Magdeburg, der 1906 von ihrem Vater Edmund Sträter eingerichtet worden war. Früh eine Verehrerin des Schulreformers Berthold Otto, begann sie ein Lehrerstudium in Gießen und Jena. 1914/15 war H. Lehrerin an Ottos Versuchsschule in Berlin-Lichterfelde und gab 1913–23 in der Zeitschrift Der Hauslehrer eine eigene Beilage heraus. 1917 legte sie das Staatsexamen ab und heiratete Richard Hanewald, 1924 in Magdeburg beteiligt an der Gründung einer höheren koedukativen Reformschule (BOS). Sie gehörte zu den Initiatoren des Berthold-Otto-Vereins in Magdeburg, hatte großen Einfluß auf die Entstehung der beiden nach Otto arbeitenden öffentlichen Reformschulen und war zeitweise dort Lehrerin. Zudem begann sie darüber hinausgehend 1926 in einer genehmigten “Familienschule” in der eigenen Wohnung, eine altersgemischte koedukative Kindergruppe konsequent nach Ottos methodisch-didaktischen Prinzipien zu unterrichten, und leitete 1931–33 eine selbständige Versuchsklasse am Sedanring. Über den schulischen Rahmen hinaus propagierte H. erfolgreich die pädagogisch-philosophischen Anschauungen Ottos durch zahlreiche Veranstaltungen in der Volkshochschule, im Berthold-Otto-Verein sowie im Bund für inneren Frieden und trug wesentlich zur außergewöhnlichen Verbreitung dieser Schulauffassung in Magdeburg bei.

Werke: Gesamtunterricht bei den Kleinen, in: Richard H./Franz Hedicke (Hg.), Wachstum und Unterricht. Beiträge zu einer Pädagogik von innen, H. 2, 1931, 22–45.

Literatur: Reinhard Bergner, Die Berthold-Otto-Schulen in Magdeburg, 1999, 64–67, 187–194.

Bildquelle: *Reinhard Bergner, Magdeburg (privat).

Reinhard Bergner