Solbach, Heinrich |
S. wurde 1937 in Paderborn zum katholischen Priester geweiht. Er war danach Seelsorger in Paderborn, Bernburg (1939) und Sommerschenburg (1945). Unter Kommissar Wilhelm Weskamm wurde S. 1945 Caritasdirektor im Erzbischöflichen Kommissariat Magdeburg. Er förderte die sozialen und karitativen Einrichtungen der katholischen Kirche, die gerade in den Nachkriegsjahren eine notwendige Aufgabe zu erfüllen hatten. 1957 ernannte ihn der Erzbischof von Paderborn, Lorenz Kardinal Jaeger, zum Geistlichen Rat und Finanzdirektor im Erzbischöflichen Kommissariat Magdeburg. Die Leitung der Vermögensverwaltung hatte S. von seinem Vorgänger Johannes Kollwitz übernommen. Damit war S. verantwortlich für die materiellen Güter und deren richtigen Einsatz in der Pastoral. In seiner Regie und mit Hilfe von Weihbischof Friedrich Maria Rintelen erfolgte 1961 in Magdeburg der Aufbau des “Seminars für den kirchlich-caritativen Dienst”, in dem Fürsorgerinnen und Fürsorger ausgebildet wurden. Deren Einsatz konnte offiziell nur im innerkirchlichen Bereich erfolgen, da den Abschlüssen aus politisch-ideologischen Gründen von DDR-staatlicher Seite die Anerkennung verweigert wurde. Nach 1990 entstand daraus die “Berufsfachschule Sozialpflege St. Mathilde”. Diese Nachfolgeinstitution ist eine einjährige Berufsfachschule mit Internat, welche praxisbezogen auf soziale und medizinische Berufe vorbereitet. Die Berufsschule erhielt 1996 vom Land Sachsen-Anhalt die staatliche Anerkennung. S. verstarb im August 1976 auf dem Magdeburger Hauptbahnhof bei der Rückkehr von einer Dienstreise.
Archivalien: ZBOM.
Bildquelle: *ebd.
Ludwig Stegl