Teschner, Gustav Wilhelm,
Prof. |
Den ersten Musikunterricht erhielt T. beim Vater, der Organist in Kroppenstedt bei Halberstadt war, dann in Magdeburg bei Johann Andreas Seebach, dem Gründer der Magdeburger Singakademie, und Johann Joachim Wachsmann, der von 1818 bis 1853 als Domchordirigent in Magdeburg tätig war. 1824 wurde er Schüler von Carl Friedrich Zelter und ging 1829 nach Italien, wo er entscheidende Impulse für seine der italienischen Schule verpflichtete Gesangsmethodik u. a. bei Girolamo Crescentini (1762–1846) erhielt. Seine durch den Vater und den Unterricht in Magdeburg erworbene Kenntnis der protestantischen Kirchenmusik vertiefte er durch Bekanntschaft mit dem bedeutenden italienischen Musiksammler und Kenner alter Kirchenmusik, dem Abbate Fortunato Santini. In Dresden nahm T. Gesangsunterricht bei Johann Aloys Miksch und wirkte sodann in Berlin, wo er 1873 zum Professor ernannt wurde. T.s Bedeutung als Gesangspädagoge zeigt sich sowohl in der Komposition von Solfeggien als auch in der Herausgabe der Vokalisen u. a. von Ambrogio Millionennoja und Girolamo Crescentini. Für die protestantische Kirchenmusik im 19. Jahrhundert ist er wichtig als Herausgeber der Werke von Johannes Eccard, Joachim a Burck (geb. 1546 in Burg bei Magdeburg) und Michael Prätorius.
Werke: s. o.
Literatur: Riemann, 111929, 1829; ders., Geschichte der Musik seit Beethoven (1800–1900), 1901, 671; Paul Frank, Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon, 141936, 626.
Christine Sommer