Ebert, Anna,
geb. Thurau
geb. 31.08.1889 Derben/Kreis Jerichow II,
gest. 16.03.1947 Magdeburg,
Politikerin.

E. wurde 1921 Mitglied der KPD. Sie war eine engagierte Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frauen und gegen die Machtergreifung des Nationalsozialismus. E. war Mitglied der Bezirksleitung Magdeburg-Anhalt der KPD und 1925 Teilnehmerin der Gründungskonferenz des Roten Frauen- und Mädchenbundes. Sie wurde dessen Gauleiterin und eine der populärsten Rednerinnen in Frauenversammlungen im Bezirk Magdeburg-Anhalt. 1929 war sie Delegierte des Reichsparteitages der KPD als Vertreterin des Bezirks Magdeburg. Im gleichen Jahr wurde E. als Abgeordnete ins Stadtparlament gewählt. Als Mitglied der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung von 1929 bis 1933 vertrat sie die Interessen der Frauen. Schon 1930 protestierte sie gegen den § 218. Das “Programm der wirksamen Arbeitsbeschaffung” der kommunistischen Fraktion der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung vom Oktober 1930 trägt neben den Unterschriften von Walter Kaßner, Fritz Rödel und Ernst Brandt u. a. auch ihren Namenszug. 1933 wurde sie als eine der ersten Magdeburger Frauen von der Gestapo verhaftet und vom Magdeburger Hauptrevier “Hufeisen” in das Berliner Frauengefängnis gebracht. 1939 wurde sie von hier aus in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Nach Beendigung des Krieges wurde E. Leiterin der Sozialfürsorge im Stadtteil Magdeburg-Ost. Nach Auflösung der selbständigen Organe von Magdeburg-Ost übernahm sie in der Stadtverwaltung die Leitung des Fürsorgeamtes.

Literatur: Kurzbiographien Magdeburger Widerstandskämpfer, hg. von einem Autorenkollektiv, o.J., 23f.; Die Stadtführerin, hg. vom Amt für Gleichstellungsfragen der Stadt Magdeburg, o. J., 64.

Gabriele Weninger