Rödel, Friedrich |
Der Sohn eines Kleinbauern trat nach dem Militärdienst 1910 der SPD und den Gewerkschaften bei. 1915 an der Westfront verwundet und aus dem Militärdienst entlassen, kam er nach Magdeburg. Hier trat er zur USPD über. Als Vertrauensmann des Deutschen Metallarbeiterverbandes gehörte er zu den Initiatoren des großen Streiks im Frühjahr 1917. Nach dem Januarstreik von 1918 wurde er erneut an die Front geschickt und im September 1918 wieder verwundet. Mit dem linken Flügel der USPD 1920 zur KPD übergetreten, gehörte er seit 1924 der Bezirksleitung und dem Stadtparlament Magdeburg an. Seit 1927 arbeitete er als Redakteur für die KPD-Bezirkszeitung Tribüne. Im Juni 1933 verhaftet, wurde er im April 1934 vom Berliner Kammergericht gemeinsam mit 16 Angeklagten zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Folgen der Haft führten bereits in seinem 50. Lebensjahr zur Invalidität. Er gehörte in den nächsten Jahren zu dem illegalen Kreis um Hermann Danz, der sich nach dem Überfall auf die Sowjetunion aktivierte und 1943/44 mit der Berliner Saefkow-Gruppe in Verbindung stand. Mit deren Verhaftung im Juli 1944 fiel auch die Magdeburger Widerstandsgruppe in die Hände der Gestapo. Am 1. November vom Volksgerichtshof gemeinsam mit Danz, Martin Schwantes und Johann Schellheimer zum Tode verurteilt, wurde er drei Monate vor Kriegsende im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.
Literatur: Deutsche Widerstandskämpfer, Bd. 2, 1970, 98ff. (*B).
Beatrix Herlemann