Schellheimer, Johann (Hans) |
Der Sohn eines Holzfällers wurde als Lehrling zum Kriegsdienst einberufen. Erst 1920 kehrte er aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück. In sozialer Not geriet er 1921 in die Fremdenlegion, der er bald entfloh. Über die Türkei kehrte er nach Berlin zurück und schlug sich hier mit Gelegenheitsarbeiten durch. Seit 1931 in Magdeburg, trat er hier 1932 der KPD bei und leistete politische Stadtteilarbeit in der Wilhelmstadt. Im Frühjahr 1933 für einige Wochen in sogenannt Schutzhaft genommen, wurde er im November des gleichen Jahres als Kurier der illegalen Bezirksleitung erneut verhaftet. Nach sechsmonatigem Aufenthalt im Konzentrationslager Esterwegen wurde er in Kassel zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Haftentlassung arbeitete er in verschiedenen Magdeburger Betrieben. Wieder in Verbindung mit Hermann Danz stehend, gewann er Mitstreiter für den Widerstand, dabei tatkräftig unterstützt von seiner Frau Clara. Im Juli 1944 verhaftet und im November zum Tode verurteilt, wurde er im Februar 1945 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Zu DDR-Zeiten trug seine letzte Arbeitsstätte, die Firma Hubbe & Farenholtz, seinen Namen: VEB Öl- und Fettwerke “H. S.”.
Literatur: Deutsche. Widerstandskämpfer, Bd. 2, 1970, 130ff. (*B).
Beatrix Herlemann