Als Sohn des Arztes Julius W., Vorsitzender des Vorstandes der jüdischen Gemeinde zu Magdeburg, gehörte auch W. zu den sozial engagierten jüdischen Einwohnern Magdeburgs. Er studierte in Berlin und Halle Medizin und ließ sich nach der Promotion in Magdeburg-Neustadt am Großen Markt (heute Nikolaiplatz) als praktischer Arzt nieder. Schon bald wurde er, wie schon sein Vater (gestorben 1887) vor ihm, als einer der acht Armenärzte vom Magistrat gewonnen und versorgte einen Bezirk, der das gesamte Gebiet östlich der Lübecker Straße umfaßte. Sein Sohn, Curt W. (geb. 27.04.1899 Magdeburg), übernahm als Arzt, der seine Ausbildung in den Krankenhäusern Magdeburgs, u. a. als Assistent von Gustav Ricker, Max Otten und Carl Lennhoff, vervollständigt hatte, später wiederum die Praxis des Vaters. Curt W. emigrierte vor den antisemitischen Verfolgungen 1938 in die USA.

Archivalien: StadtA Magdeburg: PA-Bestand Nr. 7307 (Curt W.).

Horst-Peter Wolff