Schreiber, Paul, Dr.
med. |
S., Sohn des Lehrers und Geologen Andreas S., studierte Medizin in Halle, wo er 1878 mit einer Dissertation über Rosmarinöl promovierte. Er bildete sich anschließend als Assistent an der dortigen Universitäts-Augenklinik unter Alfred Graefe zum Facharzt fort und ließ sich 1881 mit der Gründung einer Privatklinik in der von ihm übernommenen und als solcher weiterbetriebenen Badeanstalt am Fürstenwall Nr. 3 in Magdeburg als erster Augenarzt in der Ära der neuen, naturwissenschaftlich geprägten Heilkunde nieder. S. wurde 1884 Mitglied der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg und vom Magistrat nebenamtlich als Schularzt seines Faches beschäftigt – eine Aufgabe, die ihm besondere öffentliche Anerkennung eintrug. S. erhielt als einer der ersten Fachärzte der Stadt den Titel eines Geheimen Sanitätsrates verliehen.
Werke: Das Rosmarinoel, Diss. Halle 1878.
Archivalien: Familienunterlagen Marianne Lembeck, Magdeburg (privat).
Literatur:
Hermann
Rosenthal (Hg.), Fs. für die Theilnehmer der 57. Versammlung Deutscher
Naturforscher und Aerzte, 1884, 299;
Gundula Vogel, Die Bedeutung von Werner
Hagedorn (1831-1894), P. S. (1855-1920), Friedrich
Kretschmann (1858-1934) und Rudolf
Habs (1863-1937) für die Entwicklung der operativen Disziplinen
in Magdeburg und ihr Engagement für das städtische Gesundheitswesen, Diss.
Magdeburg 1980; Hans-Joachim Krenzke, Magdeburger Friedhöfe und Begräbnisstätten,
1998, 89.
Bildquellen: ebd.; *Sammlung
Horst-Peter Wolff, Qualzow (privat).
Horst-Peter Wolff
letzte Änderung: 30.03.2004