Habs, Rudolf, Prof. Dr. med.
geb. 08.01.1863 Magdeburg,
gest. 09.01.1937 Magdeburg,
Arzt.

H. war Sohn des Bildhauers Hermann H. Nach dem Besuch des Pädagogiums im Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg studierte er an den Universitäten Berlin, Jena, Halle und Freiburg/Breisgau Medizin. Dort erlangte er 1889 auch seine Approbation. Danach erhielt er seine chirurgische Ausbildung unter Werner Hagedorn in Magdeburg mit Hospitationen in Breslau bei Johannes von Mikulicz, in Wien bei Theodor Billroth sowie in Köln und Bonn. 1896 übernahm er die Leitung der neugegründeten chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Magdeburg-Sudenburg (Haus 1). 1906–31 war H. Direktor des Krankenhauses Magdeburg-Altstadt und Leiter der chirurgischen Klinik, ab 1909 als Professor. 1913 wurde ihm der Vorsitz der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg übertragen, zu deren 80jährigem Bestehen er einen geschichtlichen Abriß verfaßte. Besondere Verdienste erwarb sich H. bei der Einführung neuer Operationsmethoden der Extremitäten- und Bauchchirurgie, dazu hat er auch rege veröffentlicht. Er war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft. Während des I. Weltkrieges war H. Generaloberarzt und beratender Chirurg.

Werke: Operation der Phimose, in: Zentralblatt für Chirurgie, 1893; Handwurzelbrüche, in: Münchner Medizinische Wochenschrift, 1912; Gallensteinileus, in: ebd., 1914; Behandlung schlecht heilender Hautgeschwüre, in: ebd., 1919; Geschichte der Medizinischen Gesellschaft in Magdeburg, gegründet am 29. März 1848. Eine Festgabe zu ihrem 80jährigen Bestehen, 1928.

Literatur: Reichshdb 1, 629f.; August Borchard/Walter von Brunn (Hg.), Deutscher Chirurgenkalender, 1926, 116; Gundula Vogel, Die Bedeutung  von Werner Hagedorn (1831-1894), Paul Schreiber (1855-1920), Friedrich Kretschmann (1858-1934) und R. H. (1863-1937) für die Entwicklung der operativen Disziplinen in Magdeburg und ihr Engagement für das städtische Gesundheitswesen, Diss. Magdeburg 1980.

Bildquelle: *Archiv Krankenhaus Magdeburg-Altstadt.

Wilhelm Thal

letzte Änderung: 02.02.2005