Materlik, Hubert |
Als Sohn eines Malermeisters in kinderreicher Familie aufgewachsen, zwang ihn die Not, eine Lehre als Kupferschmied aufzugeben und ungelernte Arbeiten zu verrichten. 1914–18 Soldat, trat er bei Kriegsende der USPD bei, mit deren linkem Flügel er 1920 zur KPD überwechselte. Gewerkschaftlich aktiv, wurde der nach dem Krieg bei Fahlberg & List in Magdeburg arbeitende M. 1921 in den Betriebsrat gewählt, 1923 jedoch wegen seines politischen Engagements entlassen. In den folgenden Jahren gehörte er zu den ehrenamtlichen Funktionären der KPD. Ab 1933 unterstützte er den kommunistischen Widerstand und gehörte nach der Freilassung von Hermann Danz 1937 wieder zu dessen Mitstreitern, wurde jedoch im März 1939 selbst verhaftet und erst im November 1941 ohne Prozeß aus der Untersuchungshaft entlassen. Erneut wirkte er in der Gruppe um Danz, Martin Schwantes und Johann Schellheimer, stellte Verbindungen zu ausländischen Zwangsarbeitern her und half, Flugblätter zu verbreiten. Mit den von Berlin ausgehenden Massenverhaftungen kommunistischer Untergrundgruppen geriet auch M. Ende Juli 1944 der Gestapo erneut in die Hände. Nach Folterungen erhängte er sich in seiner Zelle.
Literatur: Deutsche Widerstandskämpfer, Bd. 1, 1970, 622–624 (*B); Wolfgang Benz/Walter H. Pehle (Hg.), Lexikon des deutschen Widerstandes, 1994, 377.
Beatrix Herlemann
letzte Änderung: 28.02.2005