Söchting, Emil
geb. 22.02.1858 Gröningen,
gest. 20.10.1937 Stendal,
Komponist, Klavierpädagoge.

S., Sohn des Bäckermeisters David S., studierte am Königlichen Institut für Kirchenmusik in Berlin bei Karl August Haupt, Albert Löschhorn und wurde von Ludwig Deppe im Klavierspiel ausgebildet. 1890–1930 arbeitete S. als Komponist und Musikpädagoge in Magdeburg und unterrichtete dort nach den klavierpädagogischen Neuerungen der Deppeschen Methode. Neben seiner Tätigkeit als Musikerzieher schuf S. in dieser Zeit Werke der Kammermusik, Lieder, Musikalben, aber auch zahlreiche leichte instruktive Klavierstücke und musiktheoretische Werke für den Instrumentalunterricht von Kindern und Jugendlichen. Er zählte neben Franz Xaver Chwatal und Friedrich Seitz zu den erfolgreichsten Magdeburger Komponisten von Unterrichtsmusik. Obwohl S. viele seiner Arbeiten über Verleger selbst nach Ungarn, Jugoslawien, die USA und Rußland verkaufte, blieb er ein armer Mann. Ein Angebot, seine Heimat zu verlassen und nach Ungarn zu gehen, lehnte S. ab. Fast erblindet verstarb er 1937.

Werke: Der kleine Konzertmeister, o. J.; Reform-Klavierschule System Deppe, um 1900, 41928; Schule der Gewichtstechnik, für das Klavierspiel, op. 99, 1909.

Literatur: Hobohm, Bd. 1; Riemann 111929; Der Klavierlehrer, H. 23, 1903; Erich H. Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929; Musikerköpfe, in: Montagsblatt des Heimatblattes Mitteldeutschlands vom 11.10.1937; Zs. Musik, 1951.

Bildquelle: Deutsche Staatsbibliothek Berlin, Musik- Abt.

Gerhard Williger