Mühling, Heinrich Julius |
M., Sohn des Organisten August M., besuchte das Gymnasium in Nordhausen und die Domschule in Magdeburg. 1830 begann er, in Leipzig Jura zu studieren, und erhielt Unterricht beim Thomaskantor Christian Theodor Weinlig. Er wechselte später nach Magdeburg und wurde nach dem Tod seines Vaters 1847 dessen Nachfolger als Ulrichsorganist. Wie dieser gehörte auch M. zu den bedeutendsten Magdeburger Dirigenten von Chor- und Sinfoniekonzerten des 19. Jahrhunderts. Besondere Verdienste erlangte er um die Aufführungen von Orchesterwerken Beethovens und Mendelssohns. M. leitete wie sein Vater die Magdeburger Liedertafel, die ihn zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Auf der Gründungsveranstaltung des Magdeburger Tonkünstlervereins 1849 wurde er zum Vorsitzenden gewählt. In diesem Amt folgte ihm ein Jahr später Christian Friedrich Ehrlich. Gemeinsam mit diesem und anderen Magdeburger Persönlichkeiten engagierte sich M. für die Durchführung des Magdeburger Musikfestes 1856.
Werke: Klavier- und Orgelkompositionen, Werke für gemischten und Männerchor, Sinfonie für Orchester.
Literatur: MGG 9, Sp. 847, 849 (W); Hobohm, Bd. 1 und 2; Friedrich Häseler, Geschichte der Magdeburger Liedertafel, 1869.
Brit Reipsch