Luckau, Wilhelm Heinrich
geb. 28.01.1847 Osterweddingen,
gest. 28.06.1931 Magdeburg,
Böttchermeister, Schriftsteller.

L. war der Sohn eines Böttchermeisters in Osterweddingen und besuchte, nachdem die Eltern ihren Wohnsitz dorthin verlegt hatten, 1852–61 die Volksschule in Altenweddingen. Er erlernte den Beruf seines Vaters und wurde nach Wanderjahren und Berufstätigkeit 1883 in Magdeburg als Böttchermeister seßhaft. Der Handwerker begann nach eigener Aussage erst “im Herbste seines Lebens” zu dichten und trat 1901 mit dem recht umfänglichen Gedichtband “Herbstblüten. Lieder eines schlichten Mannes” hervor. 1913 ließ er diesem einen weiteren Band “Welke Blätter” folgen, der in dem Verlag einer Lokalzeitung erschien. L. dichtete zudem viele Lieder, von denen ca. 60 von Werner Nolopp, Fritz Müller von der Ocker u. a. Komponisten vertont wurden. Gedichte erschienen in Tageszeitungen, manches blieb unveröffentlicht. L. trat mit aktuellen Texten in der Tagespresse für den Mittelstand ein, dem er ja selbst angehörte. In der Reichstagswahl 1907 trat er als Kandidat des Mittelstandes im Wahlkreis Neuhaldensleben/Wolmirstedt an, sprach in fast allen dazugehörigen Orten und erreichte ein respektables Ergebnis, aber kein Reichstagsmandat. L. verfaßte und komponierte noch 1930, im Jahr seiner Diamantenen Hochzeit, das Lied “Ein Heidetraum”.

Werke: Gedichte u. a. in Allertalzeitung Eilsleben 1907/08; Hannchen Horn. Drama, Ms. o. J.

Nachlaß: Börde-Museum Ummendorf.

Literatur: Franz Brümmer, Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten, Bd. 4, 1910; Franz Huschenbett, Literarisches Leben, in: Paul Baensch (Hg.), Heimatbuch des Kreises Wanzleben, 1928, 152; Magdeburgische Zeitung vom 23.10.1930, 2. Beilage.

Bildquelle: *KHM Magdeburg: Zeichnung von Bruno Beye.

Heinz Nowak