Helmbrecht, Hans Sylvester
geb. 03.10.1922 Jernau/Schlesien,
gest. 14.04.1998 Schönebeck,
Bildhauer.

Der Sohn des Destillateurs Emil H. besuchte die Volksschule und wurde nach anschließendem Arbeitsdienst 1939 Soldat. Im II. Weltkrieg 1944 verwundet, war H. nach Kriegsende zunächst Landarbeiter und nach weiterer Ausbildung zum Finanzwirtschaftler Angestellter beim Rat des Kreises Schönebeck sowie beim Rat des Bezirks Magdeburg. 1959 wegen “Opportunismus” aus dem Dienst entlassen, war er zunächst in der Produktion im VEB Schwermaschinenbau “Karl Liebknecht” tätig, wo er dann zum Leiter der Werbeabteilung avancierte. Durch enge Kontakte zu Künstlerkreisen ( Katharina Heise, Hans Oldenburger) fand er den Weg zur künstlerischen Plastik und war als Autodidakt in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen erfolgreich. Figur und Kleinrelief, in Metall gegossen, war sein bevorzugtes Genre, im Spätwerk wurde Holz das dominierende Material. H., der seine oppositionelle Haltung nicht änderte, stand fortwährend im Visier der Staatssicherheit der DDR und entging nur knapp einer Verhaftung. Trotzdem erreichte er für sein künstlerisches Schaffen breite Anerkennung, die sich u. a. in Auszeichnungen wie dem Preis für künstlerisches Volksschaffen 1. Klasse, dem Kunstpreis des FDGB (1962) und dem Kunstpreis der Stadt Schönebeck (1978) niederschlug.

Werke: Sitzende Kämmende, 1960; Kniende Trauernde, 1966; Wartendes Mädchen, 1972; Tilly – Otto von Guericke (Schachfiguren in Bronze), 1973; Begegnung zu Pferd, 1976.

Nachlaß: Kreismuseum Schönebeck: Zeichnungen, Plaketten, Reliefs und Kleinplastiken, 1957–1998.

Wilfried Kiel

letzte Änderung: 02.02.2005