Vogel, Hugo, Prof.
geb. 15.02.1855 Magdeburg,
gest. 26.09.1934 Berlin,
Maler.

Der Kaufmannssohn besuchte die Realschule in Magdeburg und war 1874–80 Schüler an der Düsseldorfer Akademie bei Eduard von Gebhardt und Wilhelm Sohn. Nach einem Aufenthalt in Italien ließ er sich 1886 in Berlin nieder. 1887–92 war er Professor an der dortigen Kunstakademie, bildete sich 1893 bei Jules Lefebvre in Paris weiter und unternahm Studienreisen durch Spanien, Nordafrika, Italien, Belgien und Holland. V. schuf um die Jahrhundertwende und nach dem I. Weltkrieg großformatige Fresken mit historischen Inhalten, u. a. im Berliner und im Hamburger Rathaus, sowie ein erhalten gebliebenes mehrteiliges Wandgemälde im Merseburger Ständehaus zur mittelalterlichen deutschen Geschichte (1897/99, Hauptbild: Ankunft Kaiser Ottos des Großen und seiner Gemahlin vor Magdeburg). Während der Kriegsjahre war V. monatelang zwischen 1915 und 1917 an der Seite des späteren Reichspräsidenten Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg als Maler an der Front tätig, den er als Vorarbeit für ein Gemälde häufig porträtierte. In V.s Publikation “Als ich Hindenburg malte” (1927) sind zahlreiche Skizzen und Zeichnungen seiner Kriegseindrücke abgebildet. Neben seiner Historienmalerei und den dokumentarischen Blättern waren Genrebilder und Porträts die Schwerpunkte seines Wirkens.

Werke: Kaufmann Burchardt, 1897; Otto Hubbe, 1906 (Ölgemälde, IHK Magdeburg); General Sixt von Armin, 1920 u. a. (Ölgemälde, KHM Magdeburg);  – Schriften: Erlebnisse und Gespräche mit Hindenburg. Erinnerungen, 1935.

Literatur: DBE 10, 226; Wer ist’s 4, 1909; Reichshdb 2, 1931 (B); Thieme/Becker 34, 482f.; Das geistige Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts, Bd. 1, 1898; Richard Graul, Die Wandgemälde des großen Saales im Hamburger Rathaus, 1909.

Bildquellen: H. V., Als ich Hindenburg malte, 1927, 158; *KHM Magdeburg.

Sabine Liebscher

letzte Änderung: 28.09.2004